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Inka und Marcus Brand

Spieleautorenpaar u.a. EXIT-Games

Spielerisch zum großen Erfolg

Für das Königspaar der Spielebranche bedeutet Erfolg vor allem eins: sich gemeinsam über das Erreichte freuen zu können./ Bild: © Emely Brand

Sie haben das Escape-Room-Erlebnis zum Brettspiel-Knaller gemacht: Inka und Markus Brand aus Gummersbach sind ganz klar Deutschlands Königspaar der Spielebranche. Aus ihrer „Exit“-Reihe, die im „Kosmos“-Verlag erscheint, wurden bisher über sieben Millionen „Erlebnisse“ wie „Die Grabkammer des Pharao“ oder „Der Flug ins Ungewisse“ verkauft. 2019 lösten die Strategie-Serie sogar Monopoly als beliebtestes Spiel ab. Trotzdem arbeitet Markus Brand noch immer nebenbei als Versicherungskaufmann…

 

Sie haben bereits 450 Spiele entwickelt und 150 davon veröffentlicht. Wie hoch ist Ihr jährliches Pensum?

Durch den großen Erfolg von Exit stecken wir in einer besonderen Situation. Wir entwickeln momentan zwischen zehn und zwölf Exit-Produkte pro Jahr. Dadurch kommen die übrigen Spiel-Ideen gerade etwas zu kurz. Aber wir versuchen auch immer ein oder zwei Spiele, die mit Exit nichts zu tun haben, herauszubringen. So wollen wir verhindern, in der Rätselecke abgestellt zu werden.

Sie haben unter anderem den deutschen Kinderspielpreis, den deutschen Spielepreis und den Preis für das Kennerspiel des Jahres gewonnen – manche Auszeichnungen auch mehrfach. Was bedeutet für Sie Erfolg?

In unserem speziellen Fall bedeutet Erfolg, sich gemeinsam über das Erreichte freuen zu können – nicht wie sonst häufig der Fall nur mit dem Partner.

Was raten Sie jungen Menschen, die in Ihre Fußstapfen treten möchten?

Niemals den Kopf in den Sand stecken. Man braucht viel Durchhaltevermögen. Wir haben sieben Jahre lang Spiele entwickelt – in Summe über 60 verschiedene –, bis dann 2006 endlich unser Erstes veröffentlicht wurde.

Glauben Sie an Schicksal?

Jährlich kommen zwischen zehn und zwölf der preisgekrönten „EXIT”-Spiele raus. / Bild: © KOSMOS Verlag

Wir glauben an glückliche Zufälle, an sehr glückliche. Zum Beispiel an den wunderbarsten aller Zufälle: Unsere gemeinsamen Freunde hatten auf ihrer Hochzeit eine vorgegebene Sitzordnung und uns zufällig nebeneinander platziert. Nur so konnten wir uns kennen und lieben lernen, eine Familie gründen und unser Hobby zum Beruf machen.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Wir versuchen immer authentisch, bodenständig und unkompliziert zu sein. Wir lassen nicht zu, dass uns die momentane Erfolgswelle zu Kopf steigt und sind dankbar für das, was wir erleben dürfen.

Was macht Sie aus?

Dass wir nur als Paar funktionieren. Keines unserer Spiele hätte je das Licht der Welt erblickt, wenn wir es nicht gemeinsam entwickelt hätten. Jeder von uns hat andere Stärken, wir ergänzen uns wunderbar und holen so das Beste aus jedem Projekt heraus.

Gibt es eine Rollenverteilung bei der Entwicklung der Spiele?

Der kreative Part wird stets gemeinsam durchlebt, meist am Küchentisch. Inka baut dann die Prototypen und schreibt die Spielregeln, ich korrespondiere mit den Verlagen und beantworte die Mails.

Was inspiriert Sie?

Alles und jeder! Das kann ein Tapetenmuster im Wartezimmer des Arztes sein, ein YouTube-Video, das unser Sohn weitergeleitet hat oder die Anordnung der Clementinen in der Obstschale – aus allem können Spiele- oder Rätselideen entstehen.

2019 löste die Strategie-Serie von Inka und Markus Brand sogar Monopoly als beliebtestes Spiel ab / Bild: © KOSMOS Verlag

Ist es nicht manchmal anstrengend, mit dem Partner zusammenzuarbeiten?

Deswegen bin ich sehr froh, dass ich noch an drei Tagen in der Woche meinem Job als Versicherungskaufmann nachgehen kann und ins Büro fahre. So hängen wir nicht 24/7 aufeinander. Abgesehen davon, haben wir in der Freizeit auch ein paar getrennte Hobbys, so dass jeder von uns genügend Freiraum hat.

Ist das der einzige Grund, warum Sie noch immer als Versicherungsagent arbeiten?

Der Beruf des Versicherungskaufmannes bringt wohl ein Bedürfnis nach Sicherheit mit sich. Ich wollte meiner Familie stets auch finanzielle Sicherheit geben. Der Gedanke, zu hundert Prozent von einem kreativen Job abhängig zu sein, würde mich um den Schlaf bringen. Plötzlich wären wir darauf angewiesen, Spiele zu veröffentlichen, um davon leben zu können. Das würde enormen Druck aufbauen. Und wir sind uns nach wie vor sicher: Druck und Kreativität verträgt sich auf Dauer nicht….

Das ganze Interview können Sie in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen.

 

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