Reiner Calmund ehem. Fussballfunktionär, Juror & Speaker

Reiner Calmund gemeinsam mit seiner Frau Sylvia, anlässlich seines 70. Geburtstages. / Foto: L. Gode
“Hinfallen darf man – aufstehen muss man!”
Reiner Calmund hat es geschafft, zu einer eigenen Marke zu werden. Wie sagt er von sich selbst: Große Klappe und was dahinter. So lässt sich auch sein schon seit vielen Jahren andauernder Erfolg erklären. Wer mit „Calli“ zu tun hat, der erkennt schnell, dass zwar auch Spaß am Start ist – aber vor allem Professionalität. Denn der Mann weiß, was es heißt, für sein Glück und seinen Erfolg zu arbeiten.
Diese Eigenschaft hat er von seiner Mutter geerbt, die auch sein großes Vorbild ist. „Meine Mutter hat sich förmlich krummgelegt, um mir in den ersten schweren Nachkriegszeit-Jahren eine Perspektive für mein Leben zu schaffen. Obwohl mein Vater verstarb, als ich noch nicht einmal eingeschult war, ermöglichte meiner Mutter mir trotz einfacher Verhältnisse mit Herz und Verstand eine gute Zukunft,“ so Calmund.
Dies war die Basis für den Erfolg, den er sich später hart erarbeitete. Dass er sang- und klanglos durch die Prüfung seiner Elektrolehre fiel, weil er die Zahlen auf der Farbtafel nicht richtig lesen konnte, hatte mit seiner Farbenblindheit zu tun. Für ihn Glück im Unglück, denn so machte er stattdessen eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann und schloss diese mit einem erfolgreichen Betriebswirtschaftsstudium ab. „Das war das Fundament für meine Karriere.
Ich begann meine duale Zeit bei der Bayer AG. Zunächst war ich halbtags in der Personal-Abteilung Ausland für den internationalen Lohnkosten-Vergleich zuständig und die zweite Tageshälfte als 2. Vorsitzender, Chefscout und Verantwortlicher für die Nachwuchsarbeit für die Fußball-Abteilung im Einsatz. Erst später wurde ich Vollzeit-Manager und Geschäftsführer der Bayer 04 Fußball GmbH.“ Was sich nach einem kleinen Spaziergang anhört, war harte Arbeit. Reiner Calmund weiß, was dahintersteckt, nach oben zu kommen. „Es ist wichtig, sich mit den Themen zu beschäftigen und zu identifizieren, die auf einen zukommen. Leeres Geschwätz ist schnell entlarvt.“ Und auch wenn der mittlerweile 72-jährige immer einen lockeren Spruch auf den Lippen

„Calli“ 1988 beim UEFA-Cup-Sieg mit der Fußballmannschaft vom TSV Bayer 04 Leverkusen./ Foto: © Andreas Pohl
hatte, sein Reden hatte immer Gehalt. Sein Erfolg gibt ihm recht.
1976 startete er seine Karriere bei Bayer Leverkusen. „Calli“ wurde einer der bekanntesten Bundesliga-Manager. Er wusste, was er kann und er wusste was er wollte. Und dafür hat er hart gearbeitet. Das verlangte er auch von seinen Mitarbeitern. „Früher gab es mal ein lustiges Mitarbeiter-Zitat über mich: “Wer beim Calli arbeitet, freut sich aufs Sterben.” Das Leben ist kein
Zuckerschlecken und mit bloßem Gelaber kommt man nicht weit. Zumindest nicht auf Dauer. Reiner Calmund war 27 Jahre bei Bayer Leverkusen tätig. Er hat die Erfolge des Vereins mitgeprägt. Und auch für ihn selbst sind diese Jahre die persönlichen Highlights seiner Karriere. „Es sind die vielen wundervollen Siege in der Bundesliga und den internationalen Wettbewerben mit Bayer 04, das war auch ohne Meistertitel eine Erfolgsstory.“
Doch wenn man so viele Jahre mit dem Erfolg verbunden ist, dann muss man auch mit Rückschlägen rechnen. Auch die kannte Reiner Calmund nur zu gut. „Mein Rücktritt als Fußballchef von Bayer 04 war mit ein paar unschönen Nebengeräuschen verbunden. Doch ich habe ein Motto und das lebe ich auch: „Hinfallen darf man, aber Aufstehen muss man.“
Für Reiner Calmund sind Kompetenz und Leidenschaft die Schlüssel zum Erfolg. „Wer beherzigt, dass das eine ohne das andere nicht geht, der hat schon fast gewonnen. Intelligente Schlaf-Tabletten haben keinen Erfolg,“ so seine klare Aussage. Doch Calmund weiß

Kaum mehr wieder zu erkennen: „Calli“ nach seiner Gewichtsabnahme auf Kreuzfahrt. / Foto: privat
auch, dass man einen starken Halt an seiner Seite braucht. „Ohne meine Frau Sylvia, die für mich ein Sechser im Lotto war und ist, wäre ich nicht so glücklich und erfolgreich.“ Auf seine Art verdeutlicht er diese Aussage: „Sie kennen ja das bekannte Zitat von Martin Luther: „Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz.“ Der Weg zum Erfolg und möglicherweise unter der Brücke pennen, ist oft nicht so groß. Meine Frau Sylvia hat mein Leben in den Griff gekriegt und in die richtigen Bahnen gelenkt.“
Doch ernsthaft: „Ich habe früh gelernt, dass es nur von Vorteil sein kann, von so vielen Menschen wie möglich zu lernen. Man sollte jeden Teilbereich kennenlernen und schauen, wie passt das zu mir? Bleibe ich authentisch? Wirkt das jetzt gestelzt? Man sollte wissen, wohin man will und sich dabei auch nicht scheuen, Ratschläge anzunehmen.“
Reiner Calmund ist mit sich im Reinen. Vielleicht ist es das Alter, vielleicht der Werdegang. Man kann auf jeden Fall einiges von ihm auf dem Weg zum Erfolg lernen. Und wie sagt er so schön: „Das Gefühl, nicht mehr zu müssen, aber noch gewollt zu werden, ist ein schöner Antrieb.“
Das ganze Interview können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen.
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