ANAHITA THOMS


4 x D als Erfolgsrezept: Disziplin, Dankbarkeit, Demut und Diskretion

Sie ist Topjuristin der renommierten Kanzlei Baker McKenzie, Mitglied des Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung und Mutter zweier Kinder:  Anahita Thoms  hat sich als Beraterin international einen Namen gemacht. Die Leidenschaft der erfolgreichen Netzwerkerin gilt ihrem sozialen Engagement.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Jeder muss für sich definieren, was Erfolg ist. Nur wenn wir Klarheit über unsere Ziele haben, können wir darüber nachdenken, welchen Weg wir einschlagen wollen und worum sich unser Leben drehen soll. Ich empfinde mein Wirken als erfolgreich, wenn ich sehe, dass meine Visionen Wirklichkeit werden.

Wie wichtig ist ein großes Netzwerk aus Ihrer Sicht?

Die Größe eines Netzwerks sagt meines Erachtens wenig aus. Es kommt auf die Qualität der Beziehungen an.

Ich habe ein starkes Netzwerk, das divers und global ist. Dabei habe ich das Thema Netzwerken am Anfang meiner Karriere sehr unterschätzt, was im Nachhinein aber nicht unbedingt negativ war. Denn ich habe nicht gedacht: Diese Person will ich kennenlernen, weil ich mein Netzwerk erweitern will. Sondern ich bin einer Person irgendwo begegnet, ich fand sie spannend und wir haben eine Verbindung aufgebaut. Es geht nicht darum: „What’s in it for me?“

Ich habe sehr häufig mehr gegeben, als ich zurückbekommen habe.

So wuchs das Netzwerk über die Jahre mit vielen Menschen, die mir Türen geöffnet haben.

Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich raten?

Sei mutig, gehe auch kalkulierte Risiken ein und feiere auch mal deine Erfolge – Letzteres habe ich sehr selten gemacht.

Ärgert es Sie, dass die Frage, wie man Beruf und Familie unter einen Hut bringt, Ihnen aber selten erfolgreichen Männern gestellt wird?

Ich ärgere mich nicht, dass mir diese Frage gestellt wird, weil es wichtig ist, dass wir darüber sprechen. Aber ich finde es bemerkenswert, dass im Jahr 2022 diese Frage so gut wie nie Männern gestellt wird. Vor allem, wenn ich sehe, wie sehr mein Mann mich unterstützt und sich um die Familie kümmert, denke ich, dass man viel häufiger über die positiven Beispiele reden muss. Denn die gibt es und diese Männer haben eine wichtige Vorbildfunktion.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Mich leiten Prinzipien, die mich meine Eltern gelehrt haben, die ich für mich abgespeichert habe als meine vier Ds: Disziplin, Dankbarkeit, Demut und Diskretion. In einer Welt in der es heißt: „Don’t work hard, work smart“ und „Fordere, so viel du nur kannst“ hört sich das vielleicht etwas altmodisch an, aber es hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.