Erfolge sind für den Medienexperten nur im Team erreichbar. / © Kroll Photography

Sich trauen, Dinge zu machen – auch wenn man nicht weiss, wie sie ausgehen!

„Wer in der Entertainment-Branche Erfolg haben will muss brennen, für das, was er tut.“ Nicolas Paalzow liebt die Unterhaltungs-Branche, die in seinen Augen nie spannender und facettenreicher war als heute. Mit ihm als CEO gehört die Pantaflix AG zu den erfolgreichsten Medienunternehmen in Deutschland.

 

Angefangen hat alles zu seiner Schüler- und Studentenzeit, als er sein großes Interesse für Entertainment und Medien entdeckt hatte. Bereits während des Studiums arbeitete Nicolas Paalzow als Aushilfe in der Regie eines Fernsehsenders. Mit 25 Jahren bekam er die Möglichkeit, bei einem Sender als Assistent der Geschäftsführung einzusteigen. „Der Kabelkanal“ – heute Kabel eins.

„Irgendwie bin ich dann in der Branche hängengeblieben“, lacht Paalzow.

Wer erfolgreich sein möchte, muss die Bereitschaft haben, dazulernen zu wollen und vor allem zuhören zu können. Eigenschaften, die Paalzow stets verinnerlicht hat. „Das zieht sich durch mein gesamtes Berufsleben. Bei jedem Wechsel auf einer Position wollte ich dazulernen.

Wenn ich auf meine aktuelle Position schaue, dann stehe ich jetzt zusammen mit meiner Vorstandskollegin Stephanie Schettler-Köhler einer Unternehmensgruppe vor, die Filme und Serien produziert und herausbringt. Die zugleich mit CC15 eine Kreativagentur betreibt und zuletzt mit PantaSounds ins wachstumsstarke Podcast-Geschäft eingestiegen ist. Das sind alles Dinge, die habe ich in meinem Leben noch nie gemacht. Ich glaube, sich darauf einzulassen und den Mut zu haben, auch neue Wege zu gehen, ist sehr wichtig.“

Seit 30 Jahren ist Nicolas Paalzow nun schon in der Medien- und Filmbranche erfolgreich. „Ich hatte viele Vorgesetzte, von denen ich mir etwas abschauen konnte, die – auch wenn unbewusst – eine Mentorenfunktion für mich übernommen hatten.“ Sicherlich hat der 55-Jährige im Laufe seines Berufslebens einige Dinge mitgenommen und für sich verbessert. Doch eine Stärke hat er von Beginn an besessen.

Mit Vorstandskollegin Stephanie Schettler-Köhler (l.) und Matthias Schweighöfer (m.) bei der Premiere des Kinofilms „Resistance – Widerstand“ in München. /Foto: © Petra Stadtler

„Ich kann Menschen von einer Mission begeistern und mitnehmen. Das musste ich schon ziemlich früh, da ich nach bereits sieben Jahren Berufserfahrung meine erste Geschäftsführertätigkeit übernommen hatte.

Bei Steve Jobs hieß es damals ‚We hire good people not to tell them what to do but to tell us what to do‘. Das war – ohne zu wissen, dass dieser Spruch von ihm irgendwann einmal über Social Media viral gehen würde – schon immer mein Credo. Man muss ein gutes Team zusammenstellen, mit Spezialisten, die etwas können. Das ist für den Erfolg maßgeblich. Den Weg Richtung Erfolg mit Menschen zu gehen, die ihre Qualitäten haben, und diese anzuerkennen, ist einfach – doch es gehört auch Mut dazu.

Man muss seinen Wert kennen, aber sich gleichzeitig auch hinten anstellen können.“

Nicolas Paalzow ist ein Teamplayer, der genau weiß, dass man ein Unternehmen wie die Pantaflix AG nicht alleine zum Erfolg bringen kann. „Ich wertschätze es, mit den Kolleginnen und Kollegen hier im Management zusammenzuarbeiten. Es war während der Corona-Pandemie eine sehr spannende Zeit, mit meinem Aufsichtsrat über die richtigen Schritte und Entscheidungen zu diskutieren. Für Einzelkämpfer ist die Medienbranche nicht gedacht. Und doch ist es so, dass man einsame Entscheidungen treffen muss, wenn man als CEO in der Verantwortung steht. Dieses Gen muss man schon haben.

Unternehmensführung ist keine Basisdemokratie – sondern im besten Sinne demokratisch. Man hört zu und am Ende muss einer entscheiden. Wie ein Trainer einer Fußballmannschaft, der am Ende auch entscheiden muss, wie er die Mannschaft aufstellt.“

Für Paalzow liegt der Erfolg allerdings nicht nur im Beruf. Der Wahl-Münchner ist ein Familienmensch. „Ich habe einen Sohn, der bereits studiert, und es ist das Schönste und der größte Erfolg zu sehen, wenn er in seinem Studium aufgeht und eine gute Klausurnote nach Hause bringt. Meine Tochter ist letztes Jahr in die Schule gekommen, doch wenn ich sehe, dass sie den Skikurs, den sie zu Beginn gar nicht erst machen wollte, dann doch mit Bravour absolviert, ist auch das für mich ein ebenso großer Erfolg. Mit dem Alter verändert sich die Definition von Erfolg.

Während es in jungen Jahren einfach nur der Blick auf das berufliche Vorankommen war, sind es ab einem gewissen Alter doch die persönlichen und privaten Dinge, die einen glücklich machen und von Erfolg sprechen lassen.“

Kraft schöpft der 55-Jährige aus der Natur. „Ich war schon immer sehr naturverbunden, was sich durch die Corona-Pandemie verstärkt hat. In München an der Isar spazieren zu gehen, liebe ich.“ Das sind dann für Paalzow die ausgleichenden Momente für die spannende und gleichzeitig faszinierende Entertainment- und Medienbranche. „Ich verbinde mit dieser Branche auch so viele emotionale Momente. Einer davon war nach dem ersten Schock der Corona-Pandemie 2020. Wir hatten gerade drei Kinofilme in Vorbereitung oder im Dreh. Natürlich musste zuerst alles gestoppt werden. Und für ein paar Monate wusste niemand, wie es mit dem Unternehmen weitergehen sollte. Du hast so viel Verantwortung für alle Angestellten.

Aber dann hatten wir den Mut und die Entschlossenheit, weiterzudrehen – ohne Ausfallversicherung oder Absicherungen vom Staat. Wir haben einfach wieder angefangen. Einer der Filme war in dem Jahr auch der große Film für Netflix mit Matthias Schweighöfer „Army of Thieves“. Einen Tag vor Weihnachten war der letzte Drehtag im Hochinzidenzgebiet von Prag. Als dann die Nachricht kam ‚Wir sind fertig und alles ist gut‘, war ich schon sehr gerührt und stolz. Wir hatten es gewagt und geschafft. Natürlich wird das Ganze noch emotionaler, wenn man am Ende auch noch sieht, welchen Erfolg gerade dieser Film auf Neflix feiern konnte.“

Nicolas Paalzow ist der Typ, der gerne etwas aufbaut. Niemand, der verwaltet, geschweige denn, der saniert oder etwas abbaut. „Ich möchte mit der Pantaflix AG und auch mit den einzelnen Töchtern noch viel erreichen. Dass wir mit dem, was wir tun, möglichst viele Menschen begeistern.

Das ganze Interview und viele weitere Erfolgsgeschichten können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen. Ab sofort können Sie dieses im Handel erwerben oder bei uns bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.

Sie sind das Gesicht hinter Timbertraces: Die drei Hamburger Marcel (l.), Niko (m.) und Julius (r.). / Fotos: © Timbertraces

Stilvoll die Welt retten

Beim Gedanken an Nachhaltigkeit und Umweltschutz gehören edle Verarbeitung und elegantes Design zu den seltenen Assoziationen. Die drei Hamburger Unternehmer Marcel (34), Niko (34) und Julius (37) haben mit ihrem Start-up TIMBERTRACES einen Weg gefunden, natürliche Hingucker zu kreieren und umweltfreundliche Naturstoffe in Handyhüllen, Tischlampen oder Ladestationen zu verwandeln.

 

Frei nach dem Motto „Mehr Natürlichkeit im Alltag!“ zeigt Timbertraces, dass natürliche Materialien überall eingesetzt werden können. Wie kam die Idee auf?

Timbertraces Marcel: Im Jahr 2017 bekam Niko ein neues iPhone, das sich kabellos aufladen ließ, und wollte es unbedingt einsetzen. Allerdings hatte Apple zu dieser Zeit kein entsprechendes Ladegerät auf dem Markt. Somit war nur Billigware aus Plastik oder Kunststoff erhältlich. In diesem Moment wurde uns deutlich, dass eine hochwertige und stylische Alternative fehlte. Ein Jahr später haben wir schließlich die erste Serie unseres Wireless Chargers aus Eichenholz vorgestellt. Holz gehört seitdem zu unserer DNA – daher auch der Name Timbertraces.

Verlief die Entwicklung, Produktion und der Launch ohne Herausforderung?

Timbertraces Niko: Nicht ganz. Der größte Fehler, den wir machten, war, einen zu niedrigen Preis für unseren nachhaltigen Wireless Charger anzusetzen. Es klingt komisch, jedoch müssen wir als junges Start-up einen höheren Preis im Vergleich zu anderen Anbietern verlangen. Dafür bekommt der Kunde aber auch klimaneutralen Versand, plastikfreie Verpackung und hochwertige Qualität. Diese Verkaufsargumente haben wir am Anfang zu leise kommuniziert, was unseren Traum vom nachhaltigen Commerce fast beendet hätte.

An den Zielen wurde dennoch festgehalten?

Timbertraces Julius: Auf jeden Fall! Für jedes verkaufte Produkt lassen wir einen neuen Baum pflanzen. Unser Ziel ist es, dass wir bis 2025 die Summe von einer Million Bäume erreichen.

Wenn wir diesen Meilenstein schaffen, haben wir zusammen einen wirksamen Beitrag gegen den fortschreitenden Klimawandel geleistet.

Aufgrund der bekannten Situation, die in den vergangenen zwei Jahren die Welt verändert hat, operieren wir aktuell jedoch komplett auf Sicht.

Ist es in dieser Zeit wichtiger denn je auf die internen Unternehmensstärken zu setzen?

Timbertraces Marcel: Es hilft, die Herausforderungen zu meistern. Durch unser kleines, vertrautes Team sind wir in der Lage, zügig Entscheidungen zu treffen und agil auf jegliche Marktdynamiken und Trends zu reagieren. Diese Flexibilität ist sicherlich eine unserer größten Stärken. Vor jeder Entscheidung, die wir treffen, versuchen wir zu verstehen, was dies für unsere Zielgruppe bedeutet. Zufriedene Kunden sind wertvoller als jede Marketingkampagne. Auf diese Weise treiben wir das essenzielle Wachstum von Timbertraces voran, um die Dinge umzusetzen, die wir lieben. Langfristig können wir nur erfolgreich sein, wenn wir es schaffen, unsere Vision und die Zufriedenheit unserer Kunden miteinander zu vereinen.

Eichenholz statt Billigplastik: Bei den Produkten von Timbertraces spielt neben Ästhetik vor allem der Umwelt-Aspekt eine große Rolle. / Fotos: © Timbertraces

Wie fließt diese Vision in den Arbeitsalltag ein?

Timbertraces Niko: Wir arbeiten komplett remote, haben keine Arbeitswege und vermeiden Geschäftsreisen, da wir unsere Prozesse und Meetings online abwickeln. Weiterhin ist Timbertraces zu 99 Prozent papierlos. Bei uns geht es ziemlich grün zu!

Was sollte sich weltweit noch ändern, um positive Effekte spürbar zu machen?

Timbertraces Julius: Es gibt 195 Länder auf der Welt, alle mit eigenen Interessen und Ansichten. Wir denken, das Pariser Abkommen ist ein enorm wichtiger und richtiger Schritt, um den Klimawandel zu bekämpfen. Auf der anderen Seite muss jeder seinen individuellen Beitrag leisten, damit wir diese Mammutaufgabe bewältigen können.

Die Leute sind aufgewacht und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wird von Tag zu Tag größer.

Viele Kunden schicken uns motivierende Botschaften, dass sie an unser Konzept glauben und gerne bei uns kaufen. CJ

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Welches ist für Sie der größte Preis, den Sie bisher erhalten haben?
Wie hat sich Ihr Leben nach dem Preiserhalt verändert?
Wo steht Ihr Preis nun?
Was ist der für Sie höchst anzustrebende Preis im Leben?

 

© Hamburger Sparkasse AG

Dieter Becken, Immobilienprofi

„Der größte Preis, den ich bekommen habe und der mir auch sehr wichtig ist, ist der ‚Hamburger Gründerpreis‘ für mein Lebenswerk. Mein Leben hat sich nach Erhalt dieses Preises nicht verändert. Das Leben läuft genauso weiter und das ist auch gut so. Diesen Preis habe ich angestrebt und nun erreicht, worauf ich wirklich sehr stolz bin. Der Preis steht in der Konferenzetage des Finnlandhauses – meines Hauptsitzes.“

 

 

Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben, Bestseller-Autor, Unternehmer im Bereich Fitness und Ernährung

„Meine Auszeichnungen waren alle toll und haben mich sehr gefreut, aber der wichtigste Preis war tatsächlich der ‚Sportler des Jahres 2008‘, weil dabei mein kompletter sportlicher Werdegang geschätzt wurde. Diese Preisverleihung war nur noch die Krone obendrauf, denn mein Leben hat sich nach meinem Olympiasieg vier Monate zuvor radikal verändert. Es standen Türen offen, die nichts mit dem Sport zu tun hatten. Die meisten Preise stehen im Büro, der ‚Sportler des Jahres‘ aber in unserer Wohnküche.“

 

Walter Gunz, Gründer Media Markt

„Ich bin kein großer Fan von Preisen. Auf einen einzigen Preis bin ich stolz. Meine Mitarbeiter hatten mir 1976 einen Pokal geschenkt mit dem lustigen Titel: ‚Dem Meister aller Klassen‘. Ich war damals noch Abteilungsleiter bei Karstadt. Auf einen gemeinsamen Wochenendausflug haben sie ihn mir unerwartet überreicht. Es war der Dank für die neue Art der Führung, in der der Mensch im Mittelpunkt stand. Diese Truppe hat mit mir dann drei Jahre später auch den ersten Media Markt gegründet. Der Preis hat mir Mut gemacht. Er hat mir das Gefühl gegeben, die Werte von Freiheit, Freude und Verantwortung weiter in den Mittelpunkt meines Handelns zu stellen. Der Preis steht heute in einer Vitrine meiner Münchner Wohnung. Es ist schön, eine bessere Welt zu hinterlassen, als man vorgefunden hat, sagte schon mal der Papst. Dem möchte ich mich anschließen. Das ist zwar kein anzustrebender Preis, aber eines meiner Lebensmotive. “

 

© Wirtschaftsclub Rhein-Main

Prof. Utz Claassen, Investor, Gründer und Vorstandschef des Biomedizintechnik-Pioniers Syntellix AG

„Der wohl größte Preis war die Auszeichnung als ‚Innovativster Unternehmer International 2016‘ aus den Händen des seinerzeitigen EU-Kommissars für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger. Der Preis an sich war schon eine sehr große Ehre – zwei Jahre, nachdem Amazons Gründer Jeff Bezos, und ein Jahr, nachdem Marijn Dekkers, der seinerzeitige Vorstandschef der Bayer AG, von denselben Veranstaltern jeweils als ‚Innovativster CEO International‘ geehrt worden waren. Und ihn von dem aus meiner Sicht gemeinsam mit Frank-Walter Steinmeier herausragendsten deutschen Politiker überreicht zu bekommen, war eine große persönliche Freude. Der Preiserhalt hat mein Leben gleichwohl überhaupt nicht verändert. Ein solcher Preis verpflichtet zu harter Arbeit und Demut. Insofern hat sich für mich nichts verändert. Der höchstanzustrebende Preis, also quasi der ‚Grand Prix‘ für mich, wäre, meine Tochter wenigstens einmal bei Linedoku, im virtuellen Formel-1-Rennen oder auf der realen Carrera-Bahn zu besiegen.“

 

© privat

Henry Maske, Ehemaliger deutscher Boxer, Unternehmer und Motivations-Experte

„Wenn ich einen Preis herausstelle, dann ist es die Auszeichnung zum ‚Sportler des Jahres 1993‘. Diese Ehrung war ein heimlicher Wunsch von mir. Seinerzeit war das Profiboxen immer noch sehr zwiespältig betrachtet. Die Widerstände waren besonders. Wenn ein derart anerkanntes Fachgremium so entscheidet, wird wieder das Boxen als Sport gewertet und wie andere Sportarten gleichsam anerkannt. Man schaut endlich wieder in den Ring und will bewerten, was dort geschieht. Ich fühlte mich vollends angekommen. Die Gedanken an diese Zeit bewegen mich noch heute. Heute steht der Preis in einer Vitrine in meinem Büro.“

 

© privat

Ronald Rauhe, Ehemaliger deutscher Kanute und Olympiasieger

„Wenn ich überlege, welches der größte Preis für mich wäre, dann ist es der ‚Preis als Vorbild des Sports‘, den ich kürzlich von der Sparkasse erhalten habe. Dieser Preis ist eine besondere Ehre, die mir viel bedeutet, da man diesen für Fairness, Leistungswillen und die Vorbildfunktion für junge Sportler:innen und gegenüber der Gesellschaft erhält. Für mich hat sich gar nichts verändert. Und das ist auch gut so, denn der Preis hat für mich ausgesagt – und das ist das Besondere –, dass es genau der richtige Weg war, wie ich Sport gelebt, vorgelebt und für mich interpretiert
habe. Der Preis steht bei mir auf dem Schreibtisch. Zwischen dem Bambi und den anderen Preisen. Ich würde sagen, er hat einen schönen Platz gefunden. Diese Frage würde ich übrigens gerne abwandeln und lieber nach dem ‚Wichtigsten‘ statt dem ‚Preis‘ im Leben fragen. Und das wäre für mich, wenn ich es schaffe, etwas zu hinterlassen. Sowohl für meine Kinder als auch für alle anderen jungen Athleten. Damit meine ich die Werte, für die ich mich seit Jahren öffentlich stark mache. Das wäre die größte Auszeichnung für mich, größer als jeder materielle Preis, den man bekommen könnte.“

 

© Herschelmann für Deutsche Sporthilfe

Heiner Brand, Ehemaliger Handballspieler und Bundestrainer

„Der größte Preis, den ich bisher erhalten habe, war die ‚Goldene Sportpyramide‘, weil neben der sportlichen Leistung auch das gesellschaftliche Engagement Grundlage der Verleihung ist. Geändert hat sich durch die Verleihung nichts. Im Gegenteil bin ich der Meinung, dass es unabhängig von der Bedeutung der Ehrung keinen Grund gibt, von der Normalität abzuweichen. Die ‚Goldene Sportpyramide‘ steht als einzige Erinnerung an meine Zeit als Sportler in unserem Esszimmer. Preise habe ich nie angestrebt und werde sie auch wegen des Rückzugs in das Privatleben nicht mehr anstreben. Grundlage meines Handelns war lediglich das Streben nach bestmöglicher Leistung.“

 

© Tristan Jones/Ladies European Tour

Esther Henseleit, Profi-Golferin

„Der größte Preis, den ich bisher erhalten habe, ist für mich der Gewinn in Kenia 2019, als ich in meiner Rookie Saison das letzte Turnier des Jahres gewinnen und damit zusätzlich die ‚Order of Merit‘ als auch den ‚Rookie of the Year Award‘ für mich entscheiden konnte. Eine unvergessliche Woche.  Durch diesen Sieg hat sich mein Leben nicht grundlegend verändert, doch solch ein Gewinn ist eine schöne Bestätigung für die harte Arbeit und steigert natürlich das Selbstvertrauen, aber auch die mediale Aufmerksamkeit, wodurch ich für neue Partner noch mehr in den Fokus gerückt bin. Zusätzlich hatte ich mit dem Gewinn der ‚Order of Merit‘ die Tourkarte in Europa direkt für die nächsten sieben Jahre sicher in der Tasche. Die Preise stehen aktuell zu Hause in Deutschland und sind immer wieder eine schöne Erinnerung sowie Motivation.

Mein höchster anzustrebender Preis – das ist eine sehr schwierige Frage und die Antwort fällt mir nicht leicht. Es gilt, persönliches Glück und Gesundheit
bestmöglich mit den sportlichen Zielen zu verbinden. Sportlich möchte ich mich immer weiter verbessern und zu den besten Spielerinnen
der Welt gehören. Weitere Turniergewinne und eine Teilnahme beim Solheim Cup und den Olympischen Spielen sind dann natürlich ein Teil davon.
Ich lasse es aber einfach auf mich zukommen und arbeite weiterhin hart dafür, dass ich das Beste aus mir raushole.“

 

Inka und Markus Brand, Spielentwickler u. a. „EXIT“

„Da man die eigene Familie, die große Liebe, unsere Gesundheit und eine riesige Portion Glück ja nicht wirklich als Preis bezeichnen kann, sind es ganz klar die Auszeichnungen der Jury ‚Spiel des Jahres‘ zum ‚Kinder- und Kennerspiel des Jahres‘. Zudem gewannen wir auch dreimal den ‚Deutschen Kinderspielpreis‘. Außerdem gewannen wir neben dem ‚Kennerspiel des Jahres‘ auch den ‚Deutschen Spielepreis‘ – dieses ist ein Publikumspreis, was uns besonders stolz macht.

Durch diese Auszeichnungen wird man in der Branche natürlich schlagartig bekannter. Man knüpft leichter neue Kontakte, kann schneller neue Spielideen vorstellen und wird häufiger für Projekte angefragt. In unserem Spielezimmer stehen die Trophäen wohlbehütet und stets abgestaubt in einem Regal. Wenn wir dort sitzen und ein neues Spiel ausprobieren, werden wir immer an die spannenden Momente der Preisverleihung zurückerinnert.

Eigentlich dürfen wir rundum zufrieden sein, weil wir schon so viel erreicht haben. Wir hatten das große Glück, unser Hobby zum Beruf machen zu dürfen. Anderseits braucht man immer neue Ziele, um ehrgeizig und mit Elan bei der Sache zu bleiben. Deshalb wäre das ‚Spiel des Jahres‘ für uns sicherlich die Krönung.“

 

Eva-Maria Bauch, eine versierte Digital-Expertin, hat der klassischen Medienbranche den Rücken gekehrt: Seit 2021 ist sie Managing Director von Deloitte Digital. / Foto: © Raimar von Wienskowski

Aus jedem Scheitern lerne ich

Innovation und digitale Transformation sind für Eva-Maria Bauch mehr als nur zukunftsweisende Schlagwörter. Als Managing Director bei Deloitte Digital übersetzt sie gekonnt zwischen der Online- und Offline-Welt und ebnet für Kunden und Partner die Schnittstelle zum Eintritt in eine starke Zukunft.

 

Ein Leben ohne digitale Kommunikation ist kaum noch möglich und ist für viele Unternehmen essenziell. Woher kommt Ihre Begeisterung für den Bereich?

Mich haben während meiner Schulzeit und meines Informatik-Studiums schon immer Digitalisierung, Innovationen, Technologien und die Entwicklung von Produkten fasziniert. Es war stets mein Wunsch, einen Beruf zu finden, bei dem ich kreatives Arbeiten, Geschäftsentwicklung und neue Technologien miteinander verbinden kann. Ich bin neugierig, lerne gerne, habe Chancen ergriffen, bin oft ins kalte Wasser gesprungen, habe einen guten Radar dafür, Visionen zu entwickeln und diese umzusetzen. Außerdem bin ich authentisch, pragmatisch, hartnäckig, umsetzungs- und durchsetzungsstark.

Ein klarer und zielstrebiger Weg! Würden Sie dies auch der nachfolgenden Generation raten?

Um Erfolg zu haben, muss man sich Ziele setzen und konsequent und hart daran arbeiten. Man benötigt Mut und Gelassenheit. Sicherlich hilft es auch, einfach loszulegen, zu machen und den Weg zu gehen, den man sich ausgesucht hat.

Wichtig ist bei allem, was man tut, dass man sich abends selbst im Spiegel anschauen kann.
Wenn Sie einen Blick auf Ihren bisherigen Weg werfen, gab es Momente, die Sie heute anders angehen würden?

Wenn ich einzelne Situationen und Entscheidungen betrachte, würde ich einiges im Rückblick ändern. Aber mein Weg hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Darum schaue ich nicht zurück, was ich hätte anders machen können, sondern nach vorn. In der Medien- und Digitalindustrie ändert sich permanent sehr viel.

Bewegung macht sie glücklich. Sport hilft ihr dabei, ihren Akku aufzuladen und den Kopf freizubekommen. / Foto: privat

Vor allem wenn man Risiken eingeht, gibt es etliche Gelegenheiten für kleine und große Rückschläge. Dennoch war Aufgeben nie eine Option für mich. Aus jedem Scheitern lerne ich etwas, um künftig gelassener mit solchen Situationen umzugehen. Neue Herausforderungen und Neues kennenzulernen, das treibt mich an. Außerdem möchte ich Menschen mit meinem Knowhow unterstützen und etwas zurückgeben.

Gab es eine Person, die Ihnen mit Ratschlägen zur Seite stand?

In meinen verschiedenen Berufsphasen hatte ich unterschiedliche Mentoren, denen ich sehr dankbar bin. Am meisten unterstützt hat mich aber meine Schwester, da sie immer die Erdung für mich ist und war und auch meine persönliche Sparringspartnerin.

Jeder erfolgreiche Mensch benötigt, über einen längeren Zeitraum gesehen, ein stabiles soziales Umfeld für sich:

Partner, Familie, Freunde, die ihm den Rücken stärken.

Gibt es feste Ziele, die Sie in naher Zukunft erreichen möchten?

Nach über 25 Jahren in der Medien- und Digitalindustrie arbeite ich seit Ende 2021 in der Managementberatung Deloitte als Managing Director bei Deloitte Digital und freue mich auf sehr viele spannende und erfolgreiche Kundenprojekte. CJ

 

Das Interview und viele weitere Erfolgsgeschichten können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen. Ab sofort können Sie dieses im Handel erwerben oder bei uns bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.

 

Ronald Rauhe, der bei fünf Olympischen Spielen antrat und vier Medaillen gewann und zusätzlich 16-mal WM- und 15-mal EMGold holte, bleibt dem Sport treu. / Foto: © Florian Schwarzbach

Wir trauen uns in Deutschland immer weniger, Helden zu erzeugen

Als ich Ronald Rauhe zum Interview treffe, steht er kurz davor, mit seiner Mannschaft in die erste Bundesliga aufzusteigen. Allerdings nicht im Kanurennsport, wo er über zwei Jahrzehnte so viele Erfolge feiern konnte, sondern im Kanu- Polo, seinem neuen und ebenfalls erfolgreichen Hobby.

 

Seit der 42-Jährige sich 2021 von seiner aktiven Karriere als Kanute verabschiedet hat, sieht sein Tagesablauf etwas anders aus. „Ich hatte totales Glück mit den Dingen, die ich jetzt anfangen konnte. Vielleicht habe ich auch zu viel angefangen“, lacht Ronald Rauhe.

Mittlerweile ist der zweifache Olympiasieger TV-Experte im ZDF, erfolgreicher Speaker, um seine Erfahrungen weiterzugeben, und baut sich derzeit eine weitere Karriere im Bereich Familie und Ernährung auf. Dabei stehen für ihn die Werte des Sports stets ganz weit vorne. „Ich habe für Fairness und soziales Miteinander immer eingestanden und möchte diese Werte auch weitervermitteln.

Erfolgreich sein bedeutet auch, Verpflichtungen zu haben.

Du wirst gehört und das möchte ich nutzen, um anderen Menschen zu helfen.“ Dabei war der Schritt aus dem Leistungssport in das neue Leben schon eine kleine Herausforderung. „Während meiner Karriere hatte ich eigentlich gar keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was danach kommen würde. Doch als es dann so weit war, hat mich das schon etwas gestresst. Zu wissen, da kommt etwas, was ich nicht kenne. 25 Jahre hatte ich immer alles selbst gesteuert. Meine Zielvorstellungen waren immer sehr klar und ich konnte den Weg dahin lenken. Doch plötzlich war es etwas, was ich nicht zu hundert Prozent steuern konnte. Davor hatte ich schon sehr viel Respekt.“ Kaum vorstellbar, dass diesen Mann etwas verunsichern kann.

In 25 Jahren Spitzensport holte Ronald Rauhe neben zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen auch 16-mal WM-Gold und wurde 15-mal Europameister. Wie kann man so lange so konstant so viele Erfolge einfahren?

„In meinem Fall war es auch der Ausgleich, der es möglich gemacht hat, über so lange Zeit erfolgreich zu sein.

Der Kanurennsportler erhält 2021 den „Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport“. Der Preis wurde im Rahmen der ZDF-Gala „Sportler des Jahres“ überreicht. / Foto: © Pressefoto Baumann

Diese Balance zwischen extremer Anspannung bei meiner Leistungsvorstellung und dem Runterfahren, um mir Ruhe zu gönnen, das konnte ich immer sehr gut. Zudem bin ich enorm selbstkritisch und vor allem sehr selbstreflektiert. Das schreibe ich auch meinem Selbstbewusstsein zu. Ich habe immer darauf geachtet, dass ich mir diese Pausen leisten muss und auch darf. Das ist das Problem bei vielen jungen Athleten. Die haben gleich ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal eine Pause machen.“ Rauhe weiß, um die Probleme, die der Leistungssport mit sich bringt.

„In Deutschland Leistungssport zu betreiben, ist kein einfacher und erst recht kein sicherer Weg. Man muss viele Opfer bringen, und am Ende seiner Karriere weiß man oft nicht, wie es weitergeht. Eine hohe Risikobereitschaft gehört ebenfalls dazu. Es gibt immer weniger Menschen, die bereit sind, diesen Weg zu gehen. Das ist auch ein gesellschaftliches Problem.

Der Sport ist im Laufe der Jahre immer weiter in den Hintergrund gerückt und das führt dazu, dass immer weniger Helden im Sport erzeugt werden. Aber genau das sind die Leute, die wir brauchen, um den jungen Menschen zu zeigen, dass dieser Weg auch erstrebenswert ist.“ Denn da beginnt für Ronald Rauhe auch der Erfolg.

„Es ist für mich nicht nur die Medaille, die ich mit Erfolg verbinde, sondern auch der Weg dorthin.

Die vielen kleinen Etappen, die man sich selbst steckt und die man auf dem Weg zur Medaille oder zu seinem Ziel dann auch erreicht und überwunden hat.“ Dazu zählen für Rauhe auch Rückschläge und Niederlagen. „Ich habe aus allen Schritten, die ich gemacht habe, etwas

Den Bambi bekam „Ronny” – wie er auch genannt wird – 2005 für die Erfolge der erfolgreichsten Sportart in Deutschland. / Foto: © Hagen Wolf

mitgenommen. Dabei waren die Niederlagen manchmal noch wichtiger. Ich reflektiere dann noch intensiver, um für mich neue Lösungsansätze zu finden. Wenn man es dann schafft, aus dem Tief wieder rauszukommen, ist man automatisch ein Level höher. Die Erfolge waren immer schön und ich möchte sie auch hervorheben. Aber es waren auch die Niederlagen, die mich geprägt und dahin gebracht haben, wo ich jetzt bin.“

Wichtig auf dem Weg zu Erfolgen ist auch das Umfeld. Die Familie und die Freunde.

Ronald Rauhe hat dieses Umfeld, das ihm  sowohl den Rücken gestärkt als auch mal kritische Worte gefunden hat. Das half ihm auch dabei, immer auf dem Boden zu bleiben. Zudem hat er mit seiner Frau jemanden an seiner Seite, die seine Arbeit und seine Einstellung versteht. Fanny Fischer ist selbst Olympiasiegerin im Kanu. Mit ihr hat er zwei Kinder und weiß, was er ihr zu verdanken hat. „Das sportliche Verständnis meiner Frau war die Grundvoraussetzung für alles. Sie hat großen Anteil an meinen Erfolgen. Ich konnte mich nur konzentrieren, wenn ich wusste, zu Hause ist alles ok. Sie hat viel Energie gelassen, um mir das zu geben. Deshalb ist mir die jetzige Zeit, in der ich viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann, so wichtig.“

Bei den Olympischen Spielen 2021 holte Rauhe ein weiteres Mal Gold – danach beendete er seine Karriere. / Foto: © Philipp Reinh

Die Familie und die Natur haben dem Berliner auch immer die Kraft und Ruhe gegeben, die er brauchte, um runterzukommen. Zudem ist Rauhe ein Hobbyhandwerker, was bei ihm allerdings auch manchmal ausarten kann. „Ich bin handwerklich total interessiert und baue gerne mit Holz. Das Haus, in dem wir leben, habe ich alleine gebaut. Dann bin ich so fokussiert und vergesse
alles andere herum und vertiefe mich in die Sache. Da kann es auch vorkommen, dass ich 12 Stunden am Stück an etwas rumwerkele, bis es fertig ist. Ich gebe zu, dass ich dann auch ziemlich ehrgeizig bin.“

Ehrgeiz und ein starker Wille – übrigens auch Eigenschaften, die man für den Erfolg mitbringen sollte.

„Ich habe immer wieder die Challenge mit mir selbst gesucht. Es hat mich angespornt, wenn die Leute gesagt haben ‚Ach, der ist schon so alt, der kann maximal nur noch seine Leistung halten.‘ Für mich war es dann eine Challenge herauszufinden, ob ich mit Anfang 40 noch mal besser sein kann als je zuvor.

 

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Seine „Das Glas ist halbvoll”-Einstellung verhalf dem Unternehmer zum Erfolg. / Foto: © Polygon Group

Starke Manager haben starke Leute an ihrer Seite

Mit der Definition von Erfolg ist das so eine Sache. Viele definieren ihn mit privatem Glück, Gesundheit, einige mit materiellen Dingen. Axel Gränitz mit Zeit. Zeit, die er sich nehmen kann, um mit seiner Familie zusammen zu sein oder um einfach auch nur die Ruhe haben zu können, die ihm erlaubt, zu entspannen und damit auch ohne Druck oder Angst an das Morgen zu denken.

 

Um an diesen erfolgreichen Punkt zu kommen, hat der Münchner im Laufe der Jahre die verschiedensten Branchen durchlaufen, die ihm allerdings alle eins gezeigt haben. „Es ist enorm wichtig, dass man eine gewisse Empathie besitzt. Das ist für mich übrigens ein Gen, so etwas kann man nicht lernen. Ich arbeite in einem Bereich mit einem starken Human Factor.

Da braucht man keinen abgehobenen Manager. Sonst ist das gleich zum Scheitern verurteilt“, so der 53-Jährige.

Axel Gränitz ist Präsident und CEO der Polygon Group. Wie er selbst sagt, kommt er noch aus einer Generation, in der man durch Leistung und unabhängig vom sozialen Status Erfolg haben konnte. „Früher konnte man sich noch über sich selbst definieren und identifizieren. Heute wird das fast alles von außen gemacht. Dadurch haben viele eine ganz andere Vorstellung von Erfolg. Sie jagen oft einem Bild hinterher, das nicht der Realität entspricht. Wenn etwas dann nicht so funktioniert, wie sie es sich vorstellen, sind sie frustriert und geben zu schnell auf. Das ist sehr schade, denn eins hat sich über die Jahre gar nicht geändert, und das ist für mich entscheidend, um erfolgreich zu sein:

Wenn du dir selbst und deinen Werten treu bleibst und ein Ziel hast, das du nicht aus den Augen verlierst, dann wirst du es auch erreichen.“

Zweimal im Jahr gönnt sich der 53-Jährige eine Auszeit und tankt dabei neue Kraft.

Axel Gränitz hat viel erreicht. Auch weil er seine Stärken kennt. Dazu gehört, aus seinen Rückschlägen zu lernen und sich nicht zu lange damit aufzuhalten. „Ich versuche, meine Zeit nicht damit zu verschwenden, zu lange die Wunden zu lecken. Für mich haben Rückschläge oft auch etwas Positives. Sie haben mich jedes Mal aus meiner Komfortzone herausgeholt und mich handeln lassen. Ich habe dadurch Energie gespürt, die ich sonst vielleicht gar nicht bemerkt hätte“ Diese „Das Glas ist halb voll“-Einstellung ist nicht immer leicht. Man muss sich fokussieren können, damit das Glas auch nicht halb leer wird. Vor allem aber muss man an sich selbst glauben. Mir hat mal jemand gesagt:

Nur gemeinsam zum Erfolg: Jochen Gränitz weiß, Leute die in ihrem eigenen Bereich stark sind, helfen dabei, sich auf 28 seine eigenen Stärken zu konzentrieren.

‚Versuche nie, in dem gut zu sein, in dem du schlecht bist. Damit verschwendest du nur Energie.

Konzentriere dich auf das, was du kannst. Dann wirst du besser darin und kannst Erfolg haben.‘ Genau das mache ich. Und dabei achte ich auch darauf, starke Leute um mich zu haben. Es ist wichtig, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die in ihrem Bereich sehr gut und stark sind. Sie helfen einem dabei, sich auf das zu konzentrieren, was man kann. Und ich weiß, dass ich nur gemeinsam
mit ihnen zum Erfolg komme. Entscheidend dabei ist allerdings Loyalität. Das ist mir überaus wichtig.“

Zweimal im Jahr gönnt sich Axel Gränitz eine Art Auszeit. Als Ausgleich zum Beruf steht bei ihm zum einen eine Alpenüberquerung und dazu noch eine Segeltour an. „Das sind Maßnahmen, die mir helfen, runterzukommen und neue Kraft zu schöpfen. Egal ob es die Berge sind oder das Meer. Es ist die Natur, mit der ich dann im Einklang bin. Die mich aber auch an meine Grenzen
bringt. Und diese Momente geben mir dann auch die Zeit, mich selbst zu finden.“ Da sind wir wieder bei seiner Definition von Erfolg. Zeit, die es Axel Gränitz erlaubt, zur Ruhe zu kommen und ohne Druck oder Angst an das Morgen zu denken. DU

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Christiane Reppe ist ehemalige deutsche Spitzensportlerin im Bereich Para-Triathlon und Paralymics- Medaillengewinnerin in den Bereichen Schwimmen und Handbike. / Foto: © Christiane Reppe

Klare Entscheidungen helfen

Mit fünf Jahren verlor Christiane Reppe wegen eines Tumors ihr rechtes Bein. Aufzugeben ist für die Para-Athletin trotzdem nie infrage gekommen.

 

Was für eine Karriere: Nur sechs Jahre nach der Operation, bei der Christiane Reppe ein Bein amputiert werden musste, begann die Dresdnerin ihre Karriere als Sportlerin: Als Skifahrerin belegte sie bei mehreren Deutschen Meisterschaften und Weltcups vordere Plätze, parallel fing sie mit dem Schwimmen an, wo sie 2002 ihre ersten Medaillen gewann. 2013 wechselte sie noch einmal die
Sportart und startete nun als Handbikerin. Schon drei Jahre später gewann sie bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Straßenrennen. Das Geheimnis ihres Erfolgs in so unterschiedlichen Disziplinen erklärt die 36-Jährige so: „Ich bin eine Frau, die sich grundsätzlich gerne battelt und auf der Suche nach Abenteuern ist. Ich treibe unheimlich gerne Sport in der Natur, verbunden mit Geschwindigkeit und Risiko, um mich selbst herauszufordern.

Meistens geht es mir nicht darum, besser zu sein als jemand anders, sondern über meine eigenen Grenzen hinauszuwachsen.

Die Selbstdisziplin, die sie vom Training als Leistungssportlerin kennt, hilft Reppe auch in ihrem Job als Produktmanagerin. / Foto: © Christiane Reppe

Wenn ich das geschafft habe, ist das für mich das größte und tollste Gefühl.“ Obwohl Christiane Reppe ihre Karriere als Spitzensportlerin im Mai 2021 beendete, lässt der Wunsch nach diesem Kick sie nicht los: „Meinen härtesten Kampf habe mit mir selbst ausgetragen. Es sollte der letzte Urlaub auf Lanzarote vor meinem Start in den Beruf sein. Ein Freund erzählte mir vor Ort, dass er in ein paar Tagen für den guten Zweck 28 Kilometer um eine Insel schwimmen wird. Wer mich kennt, weiß, dass mich genau solche Herausforderungen reizen. Also meldete ich mich mit an. Wir schwammen in knapp 9,5 Stunden um die Insel. Ab Kilometer 15 wollte ich immer wieder aufhören. Ab einem bestimmten Punkt geht es nicht mehr um den Körper oder die Fitness, sondern allein um die mentale Stärke. Genau dieser Kampf mit mir selbst, macht es für mich aus.“ Aber auch bei einer Ausnahmeathletin läuft nicht immer alles glatt: „Ich hatte wirklich viele harte Zeiten.

Wichtig ist immer, dass man sich rauskämpft und danach ehrlich reflektiert.

Denn ich bin der Meinung, dass klare Entscheidungen oft helfen. Sie sind meist nicht leicht zu treffen und schmerzen auch, aber bringen einen weiter.“ Ihre Erfahrungen als Sportlerin helfen Christiane Reppe auch in ihrem neuen Job als Produktmanagerin: „Als Leistungssportlerin war ich es immer gewohnt, zu trainieren und diszipliniert zu sein. Ich denke, dass das gute Eigenschaften sind, die mich auch im Job voranbringen.“ Und wer weiß, vielleicht geht dank dieser Eigenschaften ja auch ihr langfristiger Traum in Erfüllung: „Irgendwann möchte ich am Meer leben, von dort aus mit einem kleinen Team an Projekten arbeiten können und genügend Zeit für die schönen Dinge im Leben haben.“ CK

 

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Benedikt Böhm ist internationaler Geschäftsführer des Skitourenausrüsters Dynafit. Die Marke hat sich seit seinem Eintritt im Jahr 2003 aus der Insolvenz zum Weltmarktführer entwickelt. / Fotos: © Philipp Freund

Ich möchte meine Zeit auf diesem Planeten effizient nutzen

Benedikt Böhm ist ein extremer Mensch. Sowohl im Beruf als auch in seiner Freizeit. Das Wort „Extrem“ ist auch ein Teil seiner Berufsbezeichnung. Böhm ist Extrem-Skibergsteiger und -skifahrer. Doch damit ist es nicht getan. Das wäre sicherlich nicht extrem genug. Der 45-Jährige ist zudem internationaler Geschäftsführer des Skitourenausrüsters Dynafit. Er ist Speaker, WWF-Botschafter, hat die Marke „Helping Band“ gegründet, die sich dem Erhalt und Ausbau von Natur- und Meeresschutzgebieten verschrieben hat, und er ist Ehemann und dreifacher Vater.

Der Mann hat sehr viel Energie – für viele vielleicht sogar zu viel. Doch wenn man sie richtig einsetzt, dann kann diese Energie zum Erfolg führen. „Ich habe dieses Ventil gefunden und dadurch gelernt, diese enorme Energie auch zielgenau einzusetzen. Mittlerweile möchte ich sogar noch mehr Energie haben, weil ich weiß, wie ich sie effizient nutzen kann.“

Als Kind sah die Sache noch anders aus. Schon damals hatte Benedikt Böhm sehr viel Energie, was ihm vor allem in der Schule Schwierigkeiten bereitete. Konzentrationsprobleme und den Drang, sich körperlich auszupowern. Seine Eltern haben relativ schnell erkannt, dass er diese überschüssige Energie und Kraft positiv kanalisieren muss. Und so kam er zum Leistungssport Skilanglauf.

Benedikt Böhm begab sich auf eine Expedition nach Nepal (7.246 Meter, Dhaulagiri VII), kletterte hoch und fuhr wieder hinab in insgesamt weniger als acht Stunden!

„Das ist schon eine kleine Erfolgsgeschichte. Ein Familienumfeld, das erkennt, was zu tun ist, um bei einer Person aus einem Manko etwas Positives herauszuziehen.“

Aber das war erst der Anfang. Böhm wusste sehr schnell, dass es mit Skilanglauf alleine nicht getan war, dass er mehr wollte, dass er mehr konnte. „Ich habe verstanden, was für ein großartiges Leben wir führen dürfen,
und ich wollte und möchte nach wie vor die Potenziale und den Tag ausnutzen. Und das maximal. Heute bin ich sehr dankbar für das Energiepaket, welches ich mitbekommen habe. Für mich ist der Tag im positiven Sinne wie ein Rennen. Ich weiß, dass auch ich nur durchschnittlich 650.000 Stunden auf diesem Planeten sein werde – wie wir alle hier. Und ich möchte diese Zeit
effizient nutzen.“

Effizient ist: Wenn man um 4 Uhr aufsteht und dann 2.600 Höhenmeter hinter sich bringt, den Ausblick von der Alpspitze genießt, danach runterläuft, die Kinder einpackt, mit denen eine Skitour macht, vielleicht danach noch schwimmen geht, am Abend ein paar E-Mails beantwortet und abschließend mit der Ehefrau noch zum Essen geht. So sieht ein perfekter Tag bei
Benedikt Böhm aus. Zu viel für andere – fühlt sich für Böhm richtig an.

„Du musst für etwas brennen, dann kannst du auch erfolgreich sein.

Benedikt Böhm besteigt 8.000 Meter hohe Berge nicht nur ohne Sauerstoff und Fremdhilfe, sondern auch noch extrem schnell im sogenannten „Speed-Stil“. / Foto: © Roberto Bragotto

Wichtig ist, zu wissen, wie man seine Energie dafür einsetzt, aber auch, wann man sie einfach nur weglässt.

Das sind Dinge, die ich beim Bergsteigen der 8.000er gelernt habe, die sich aber auch im Berufsleben auszahlen. Wenn man auf die höchsten Berge steigt, dann ist es wichtig, seine Stärken und Schwächen zu kennen. Dort ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefragt.“ Benedikt Böhm hat in seiner Karriere als Extrembergsteiger und -skifahrer bereits einige 8.000er bestiegen. Höhen, für die man normalerweise 3-4 Tage benötigt, absolvierte Böhm in 12-16 Stunden nonstop.

Natürlich muss man da Entscheidungen treffen, die essenziell sind. Zum Beispiel ist es viel schwieriger zu entscheiden, was man NICHT mit zum Gipfel nimmt. Leichtigkeit bedeutet Schnelligkeit. Man muss unbedingt leicht bleiben und die Konzentration auf das Essentielle erfordert die Fähigkeit, tief im Detail zu sein. Der Profi weiß genau, was er braucht, um den Gipfel zu erreichen, und lässt alles andere kompromisslos weg. Das Weglassen fällt uns im Zeitalter des Konsumismus und der unbegrenzten Möglichkeiten besonders schwer. Das gilt nicht nur am Berg, sondern auch im normalen Privat- und Berufsleben. Es ist immer wieder die Frage: Ist meine Zeit hier gut für meine Ziele investiert.

Benedikt Böhm geht Dinge mit Leidenschaft an. Nicht nur die Besteigung der 8.000er, sondern auch seinen Erfolg bei Dynafit hat er seiner Leidenschaft zu verdanken. „Ich habe in England und

Benedikt Böhms Vorträge bestehen aus atemberaubenden Bildern und kurzen Videoclips mit seltenen Aufnahmen auf den höchsten Bergen der Welt. / Foto: © Ian Georg Strohbücker

den USA studiert. Viele meiner Kollegen landeten danach bei bekannten Beratungsfirmen. Ich dagegen habe bei einem insolventen Skiausrüster angefangen. Zu einer Zeit, als die meisten gar nicht wussten, was Skitouren überhaupt sind. Aber ich hatte den festen Glauben, dass sich aus der Marke und dem Skitourensport was Großes machen lässt. Ich habe dafür gebrannt. Zum Glück hat dies der Inhaber von Dynafit, Heiner Oberrauch, seinerzeit erkannt und mich eingestellt. Und ich habe wiederum Leute gefunden, die ich mitreißen konnte. Und so wurde aus einem 3 Millionen-Euro-Unternehmen ein über 100 Millionen-Euro-Unternehmen. Heute ist Dynafit der globale Marktführer in Skitourenausrüstungen und ich weiß, dass das Unternehmen noch sehr
viel Potenzial hat.“

Benedikt Böhm verfolgt einen recht einfachen und fast schon bescheidenen Weg des Erfolgs. Jeder Mensch brennt für etwas. Er muss nur gewillt sein, herauszufinden, für was, und dann sein Ziel konsequent verfolgen. Aber, Böhm weiß auch, dass alles mit einem gewissen Maß an Arbeit aber vor allem auch mit dem Umfeld verbunden ist. „Natürlich ist es einfacher, wenn man Menschen um
sich hat, die einen unterstützen, die das Talent in dir wecken. Wenn mir nicht der Weg zum Sport geebnet worden wäre, dann wäre mein Leben vielleicht ganz anders verlaufen.

 

Das ganze Interview und viele weitere Erfolgsgeschichten können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen. Ab sofort können Sie dieses im Handel erwerben oder bei uns bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.

Für die Liebe zum Motorsport des TV-Kochs sind die Formel-1- Heroen verantwortlich. Er wollte es schon immer einmal austesten und so setzte er sich 2010 im Rahmen der DTM in den 300 PS starken SEAT Leon Supercopa auf dem Flugplatz in Mendig. / Foto: privat

Ich bin gierig nach der Bestätigung, dass es dem Gegenüber schmeckt

Schon als kleiner Junge war Mario Kotaska klar: Ich werde Koch! Inspiriert haben ihn die kulinarischen Künste seiner Mama und seiner Oma. Höher, schneller, weiter, wie es viele seiner Kollegen leben, muss es bei ihm aber nicht gehen – der TV-Star hat für sich eines erkannt: Zufriedenheit ist das Ziel, nicht dem immer nächsten Meilenstein hinterherzuhecheln.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg, Mario Kotaska?

Erfolg ist die Triebfeder für jegliches Handeln. Kennen Sie noch die Bundesjugendspiele? Da gab es eine Siegerurkunde – und die Ehrenurkunde hat man bekommen, wenn man ein bisschen schneller laufen, weiter springen und weiter werfen konnte als die anderen. Für mich war das schon damals ein Antrieb, mich anzustrengen.

Was wollten Sie als Kind werden? Außer Sieger bei den Bundesjugendspielen …

Ich bin sehr ländlich aufgewachsen mit Landwirtschaft samt Viechern und Gemüse. Meine Oma hat das Ganze gemanagt, mein Opa das Geflügel geschlachtet. Ich habe schnell gecheckt, dass, wenn die Gänse nicht mehr über den Hof laufen, bald Weihnachten ist und es dann leckeres Essen von der Oma gibt. Meine Oma war eine hervorragende Köchin und ich habe schon mit ungefähr zwölf gewusst, dass ich den Koch-Beruf lernen möchte. Mich haben Essen und die Tradition des gedeckten Tischs, wenn wir uns am Sonntag alle zusammen hingesetzt haben, immer fasziniert. Meine Mama hat erst gestern ein Gulasch gemacht, da sitzt man nur in Dankbarkeit da und hat ein Grinsen von links nach rechts im Gesicht hängen, weil es so toll ist.

Ein Michelin-Stern war immer Ihr großes Ziel, 2006 haben Sie ihn bekommen. Was treibt Sie heute an, Mario Kotaska?

„Wenn meine Mama Gulasch kocht, sitze ich einfach nur dankbar da. Sie und meine Oma haben mich früher schon inspiriert und es war klar, dass ich Koch werden möchte”, so Mario Kotaska. / Foto: privat

Die Kocherei ist einer der intimsten Berufe. Egal ob es die Mama ist, die den Kindern ein Käsebrot macht, oder der Küchenchef im Restaurant oder im Seniorenheim – das Essen, das man kocht, ist für ungefähr zwölf Stunden im Körper des anderen. Dieses Wissen ist für mich unheimlich wichtig und noch immer der Antrieb.

Es gibt diesen einen Moment, wo das Gegenüber sich den ersten Bissen in den Mund steckt, und dann passiert was total Tolles. Dann erkennt man nämlich sofort, ob es ihm schmeckt oder nicht. Ich bin fast gierig danach, diese Reaktion zu sehen, weil man dadurch seine Bestätigung bekommt.

Welches Ziel haben Sie heute?

Ich bin im Moment ganz glücklich mit meinem Zustand. Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht weiter verbessern möchte, aber du kannst doch auch nicht zehn Schnitzel auf einmal essen. Dann hast du Bauchweh danach. Sei lieber mit einem zufrieden. Ich habe vor etwa anderthalb Jahren festgestellt, dass auch ich oft wie ein Esel der Karotte hinterhergerannt bin. So kommt man nicht zu dieser Ruhe, die man braucht, um zu verstehen, wie toll eigentlich alles ist.

Er war Botschafter des internationalen Eishockeyverbands bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln und Paris. / Foto: privat

Wie reagieren Sie, wenn es jemandem nicht schmeckt? Ich meine, Sie haben ja auch Kinder …

Das hört man natürlich nicht gerne, aber ich habe verstanden, dass man nicht alle Geschmäcker der Welt auf einmal treffen kann. Bei unserer 12-jährigen Tochter ist es gerade sehr schwierig. Ich bin an dem Punkt, dass sie ihren Weg selbst entdecken muss. Und dann geht sie zum Kühlschrank, holt sich eine halbe Salatgurke und mampft sie auf. Damit muss ich dann leben.

Kochen Sie auch zu Hause, Mario Kotaska?

Anfangs habe ich versucht, zu Hause so ähnlich wie im Restaurant zu kochen. Aber meine Frau meinte, es wäre gar nicht schlimm, wenn es auch in einer halben Stunde funktioniert und wenn ich nicht mehr als drei Töpfe oder Pfannen brauche. Das war vielleicht ein kleiner Rückschlag, könnte man sagen, aber mittlerweile habe ich mein Kochen zu Hause ein bisschen verändert. Ich putze die Küche übrigens hinterher auch selber, das macht mir gar nichts aus.

Wie geht es beruflich in Ihrer Küche zu, Mario Kotaska?

Laut und wüst – im Interview wirken Sie so harmlos … Ich habe in meiner Lehre durchaus noch Arschtritte bekommen. Das war für mich eine Motivation, so was dann nicht zu machen.

Respekt bekommt man durch Wissen und durch Leistung und nicht durch Rumschreien.

 

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Sie wurde vom Wirtschaftsmagazin Capital mit dem Titel „Junge Elite – Top 40 unter 40“ des Jahres 2020 in der Kategorie „Gründer und CEOs von Start-ups und Familienunternehmen“ ausgezeichnet. / Foto: © Sven Cichowicz

Erfolg setzt Leidenschaft voraus!

Sie gehört laut Wirtschaftsmagazin „Capital“ zu den „Top 40 unter 40“ und leitet mit 33 Jahren das 1959 gegründete Traditionsunternehmen Börlind GmbH: Geschäftsführerin Alicia Lindner zählt zur jungen Elite Deutschlands, die mit starkem Fokus und neuen Visionen den erfolgreichen Generationswechsel auf Manager-Ebene markieren.

 

Seit 2020 leiten Sie zusammen mit Ihrem Bruder Nicolas die Börlind GmbH. Der Wechsel an der Führungsspitze erfolgte zu einer Zeit, die sicherlich zusätzliche Stärke von Ihnen verlangte.

So kann man es sagen! Die Übernahme der Geschäftsleitung mit meinem Bruder war mit Sicherheit der herausforderndste Schritt. Unsere Mitarbeiter und das gesamte Familienunternehmen kurz nach dem Generationswechsel durch Corona zu führen, verlangte extrem viel Stärke. Gleichzeitig war ich mit dem dritten Kind schwanger, was doppelte Kraft erforderte.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben, Alicia Lindner?

Es mag furchtbar technisch klingen, aber strenge Routinen zu Arbeitszeiten und Erwartungsklärung helfen, beide Bereiche zu organisieren. Dadurch entsteht viel Leichtigkeit auf allen Seiten. Freude und Liebe für die Aufgabe wirken Wunder!

 

Generationswechsel: Seit Anfang 2020 sind Alicia und Nicolas Lindner alleinige Geschäftsführer bei Börlind. / Foto: © Sven Cichowicz

Haben Sie das Gefühl, dass Sie durch die große Verantwortung, die Sie im jungen Alter tragen, etwas im Leben zu verpassen?

Keineswegs! Ich liebe es zu reisen. Mein größter Wunsch war es immer, die Welt zu sehen und viele Kontinente kennenzulernen. Frei und unabhängig sein! Diesen Traum habe ich mir erfüllt. Deshalb kann ich mein Zuhause und meine Arbeit sehr wertschätzen.

Verlief Ihr Karriereweg stets sorgenfrei oder gab es auch Rückschläge zu überwinden, Alicia Lindner?

Oh ja, einige! Überwunden habe ich diese Momente mit einer Weißweinschorle und Gesprächen mit meinem Mann. Danach habe ich es noch einmal versucht. Oftmals mit mehr Erfolg als beim ersten Versuch.

Ist Ihr Mann Ihr größter Support und Rückhalt, Alicia Lindner?

Er unterstützt mich jeden Tag. Aber auch mein Vater stand immer hinter mir und half, ein sehr großes Selbstvertrauen aufzubauen. Er und meine Großmutter Annemarie, die unser Familienunternehmen gründete, sagten regelmäßig: „Du kannst es schaffen!“

Die Naturprodukte der Marke „ANNEMARIE BÖRLIND – Natural Beauty“ folgen einer strengen Nachhaltigkeitsstrategie. / Foto: © Börlind

Was braucht es Ihrer Meinung nach, um im Beruf voranzukommen, Alicia Lindner?

Erfolg setzt Leidenschaft und Optimismus voraus. Ohne diesen Antrieb bleiben Ziele unerreichbar.

Zudem hilft es, wenn es einem leicht fällt, mit Menschen zu kommunizieren.

Allerdings ist Erfolg für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium. Ich möchte ein gesundes Unternehmen an die nächste Generation weitergeben, sofern sie das auch möchte. CJ

 

 

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2005 ging ihr Song „Die immer lacht” durch die Decke. Ihre Frau und Familie unterstützt sie bei ihrem Erfolg. / Fotos: © NONA STUDIOS

Erntet die Lorbeeren nicht zu früh

Erst mit 34 Jahren gab Kerstin Ott ihren ursprünglichen Beruf als Malerin auf, um sich vollständig der Musik zu widmen. Heute zählt sie zu den Superstars
des deutschen Schlagers.

Kerstin Ott hat wohl eine der unwahrscheinlichsten Erfolgsgeschichten erlebt, die es in der deutschen Musiklandschaft je gegeben hat. Noch vor sechs Jahren verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Malerin und Lackiererin. Dann erschien ihr Song „Die immer lacht“, den sie 2005 für eine kranke Freundin aufgenommen hatte, als Dance-Remix und ging durch die Decke: Bis heute wurde das Video auf Youtube über 200 Millionen Mal abgerufen, das Lied erhielt vom Bundesverband der Musikindustrie die Diamond-Auszeichnung. Insgesamt hat die Sängerin mit vier veröffentlichten Alben mehr als 1,2 Millionen Tonträger verkauft und dafür außerdem zahlreiche Gold- und Platin-Awards erhalten. Sie ist allein mit ihren Alben über 309 Wochen in den offiziellen Deutschen Charts vertreten und damit konstant seit ihrer ersten Veröffentlichung. Trotz dieses Erfolges ist die 40-Jährige auf dem Teppich geblieben.

Als einen ihrer wichtigsten Karriereschritte bezeichnet Kerstin Ott noch heute ihre Entscheidung, die Ausbildung als Malerin zu beenden. „Einfach um in jungen Jahren zu verstehen, wie arbeiten funktioniert und wie man sich selbst versorgt“, wie sie sagt. „Ich bin nicht so materiell eingestellt“, fügt sie hinzu. „Mein Highlight ist, dass so viele Fans meine Musik mögen.“ Als Grund für ihren Erfolg vermutet sie:

„Ich verstelle mich nicht für den Ruhm. Vielleicht merken das die Menschen.“

Bevor sie die Musik zu ihrem Beruf machte, beendete Kerstin Ott ihre Ausbildung zur Malerin und ist dafür noch heute dankbar. / Fotos: © NONA STUDIOS

Wichtig für den Erfolg ist auch der Rückhalt ihrer Familie: „Meine Frau ist immer mit dabei, wenn ich unterwegs bin. Dann passen ihre Eltern auf unsere Kinder auf.“ Diese Unterstützung bedeutet ihr umso mehr, da sie aus eigener Erfahrung weiß, wie es anders laufen kann: Kerstin Ott selbst wuchs bei strengen Pflegeeltern ohne Verständnis für ihr burschikoses Auftreten auf, nachdem sie als Dreijährige von ihrer leiblichen Mutter getrennt worden war. Die Erfahrungen aus dieser schweren Zeit hat sie in „Mädchen“ verarbeitet, der ersten Single ihres neuen, fünften Albums „Best Ott“, das neben 30 bekannten Hits auch vier neue Songs enthält. Jungen Talenten, die so erfolgreich wie sie werden wollen, rät die Sängerin:

„Seid fleißig, nehmt die Arbeit ernst und erntet die Lorbeeren nicht zu früh.“

Wenn sie nicht gerade mit ihrer Musik irgendwo auftritt, lebt Kerstin Ott in der Nähe von Heide in Schleswig-Holstein. Dort gönnt sie sich ihren größten Luxus: „Ich verbringe gerne meine Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich liebe das!“ In diesen Momenten geht die gelernte Handwerkerin aus Leidenschaft auch ihrem Hobby nach: „Ich gewinne gern bei Brettspielen!“ CK

 

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Das Ziel von Axel Kaiser: Zahnpasta aus allen Regalen verschwinden lassen / Fotos: © denttabs

„Einen echten Mentor hätte ich mir gewünscht.“

Zahnpflege gehört zum Alltag jedes Menschen. Allerdings verursacht die grundlegende Dentalhygiene daheim reichlich Müll und Plastikberge. Dabei schließen sich ein strahlendes Lächeln und nachhaltige Lebensweise keineswegs aus. Denttabs-Gründer Axel Kaiser beweist mit innovativen Zahnputztabletten und Accessoires aus nachwachsenden Rohstoffen, dass dieser Weg für alle erfolgreich sein kann.

 

Mit Ihrer Idee nachhaltiger Zahnputztabletten integrieren Sie Umweltbewusstsein in tägliche Routinen. In welcher Form äußert sich dies in Ihrem Alltag noch?

Denttabs sind in der Zahnmedizin ein „Revolution“. Sie entspringen ursprünglich der Frage: „Was genau ist Zahnpflege?“ Tatsächlich hat auch die Frage rund um Recyceln und Wiederverwendung eine immer wichtigere Rolle bei uns eingenommen. Auch bei mir persönlich. So flicke ich beispielsweise gerne meine Jeans, statt mir gleich ein neues Paar zu kaufen.

Etwas zu reparieren und somit die Lebensdauer zu verlängern, verleiht ein wunderbares kleines Glücksgefühl, Axel Kaiser.

Es ist das Wissen um das Gute, welches ich auch mit Denttabs in die Welt trage.

Wie fühlte es sich an, als Ihre Idee mit der Firmengründung 2009 Fahrt aufnahm, Axel Kaiser?

Dafür habe ich inzwischen gute 20 Jahre gekämpft. Mit vielen Aufs und Abs. Jetzt ist klar, dass Denttabs bleiben werden. Und
das ist ein wunderbares Gefühl. Um unser großes Ziel zu erreichen, gibt es aber noch viel zu tun.

Wie lautet das große Ziel, Axel Kaiser?

Zahnpasta verschwindet aus allen Regalen! Große Schritte haben Sie mit Denttabs schon zurückgelegt.

War der Weg bis zum heutigen Stand immer einfach?

Sagen wir so, ich würde einige Dinge anders machen, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte. Die Suche nach Partnern, z. B. die sich trauen, so ein Projekt wirtschaftlich und emotional zu verstehen und zu unterstützen, würde früher beginnen. Ich kann jungen Unternehmern nur raten, dass es lohnt, sich von angeblichem Wissen oder vermeintlichen Einstellungen zu trennen, wenn dies von externen Quellen auferlegt wurde.

Konnten Sie in der Anfangsphase auf Hilfe und Unterstützung setzen, Axel Kaiser?

Mein Bruder Matthias hat mich mit der Idee um Denttabs nie alleine gelassen. Dieser Support war sehr hilfreich. Aber auch all die anderen Menschen, die verstanden haben, dass es um mehr ging als „nur“ Zähneputzen, unterstützten mich jede(r) auf ihre eigene Weise. Ich gebe zu: Einen echten Mentor hätte ich mir dennoch gewünscht. Ich war zutiefst enttäuscht und bin es noch, dass die Fachwelt (inklusive der Krankenkassen) lieber an Gewohnheiten festhält, statt sich für das Wohl der Menschen starkzumachen.

Umso mehr schöpfen Sie Antrieb aus dem stetigen Wachstum von Denttabs, Axel Kaiser?

Ich sehe mich selbst nicht zwangsläufig als erfolgreich an. Es gibt noch viele Teilerfolge zu erreichen, an denen wir kontinuierlich arbeiten.
Aber das Aufstehen fällt leichter mit dem Wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

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Osman Dumbuya gründete vor zehn Jahren das Start-up Incari. Das Unternehmen bietet den Autobauern die Basis sowie die nötigen Werkzeuge für die Software-Entwicklung an. / Foto Incari

„Erfolg ist, Mehrwert für andere zu schaffen.“

Revolutionär, innovativ, technisch komplex! Anders lassen sich die Projekte von Unternehmer und Entwickler Osman Dumbuya kaum beschreiben. Mit seinem Vorstoß der Konzipierung von Human-Machine-Schnittstellen schreitet der Berliner mit großen Schritten Richtung Zukunft. Sein essenzielles Erfolgsgeheimnis basiert jedoch auf reiner Charakterstärke.

 

Auf Ihrem bisherigen Weg als erfolgreicher Unternehmer haben Sie mit Innovationen und revolutionären Projekten begeistert. Erinnern Sie sich noch, wie alles begann, Osman Dumbuya?

Seine Anfänge vergisst man nie. Ich habe kurz nach dem Studium mein erstes Unternehmen PI-VR GmbH gegründet. Ein Unternehmen, mit dessen Technologie die Produktentwicklung in der Automobilbranche durch virtuelles Prototypisieren enorm beschleunigt werden kann. Einige Jahre später haben wir es an einen amerikanischen Konzern verkauft, da große deutsche Automobilkonzerne kein Interesse zeigten. Wir waren ihnen zu klein und das Ausfallrisiko erschien ihnen zu groß. Nach dem Verkauf haben jedoch nahezu alle für sehr viel Geld Lizenzen für unsere Technologie bei diesem US-Konzern gekauft. Ich habe dadurch viel gelernt, warum Wachstum für Start-ups in Europa und Deutschland so schwer ist. Diese Erfahrung, mit der ich trotz des Geldes aus dem Verkauf sehr unglücklich war, ist die Basis meines aktuellen Unternehmens Incari. Ich habe mir vorgenommen, Incari nicht mit dem Ziel einer Veräußerung zu gründen, sondern meine Vision der Neugestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion Wirklichkeit werden zu lassen. Das ist eine große, quasi intrinsische Motivation, die mich antreibt.

Ist Ihre Motivation gleichzeitig Ihre Stärke bei der Entwicklung, Osman Dumbuya?
Ich denke schon, aber ohne Empathie für Andere ist es nur sehr schwer möglich, Innovationen zu schaffen.

Ich bin überzeugt, dass Technologie den Menschen dienen sollte – nicht umgekehrt. Die technologische Entwicklung ist rasant und wird das Leben aller Menschen auf der Welt verändern. Diesen Fortschritt so zu gestalten, dass er möglichst vielen Menschen zugutekommt und auf dem Fundament europäischer Werte entsteht, treibt mich an.

Worauf vertrauen Sie noch, Osman Dumbuya?

Kreativität, Mut und ein klares Ziel vor Augen. Die unerlässliche Grundlage als Gründer eines Tech-Start-ups ist natürlich ein technisches Verständnis von Technologie. Aber Innovation entsteht nur, wenn man neue Wege sucht, aus Mustern ausbricht und immer mal wieder althergebrachte Annahmen in Frage stellt. Diese Fähigkeit ist für Gründer elementar.

Eine Einstellung, die für junge Start-ups hilfreich sein kann, Osman Dumbuya.

Auf jeden Fall! Als Gründer darf man sich zudem nicht vom schnellen Erfolg anderer einschüchtern lassen. Je komplexer und innovativer ein Produkt ist, desto mehr Zeit verlangt es. Für eine begeisternde Idee braucht es Geduld. Erfolg basiert immer auf dem Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven. Je differenzierter ein Team ist, desto besser wird das Produkt. Ganz wichtig: Verkauft euer Start-up nicht zu früh, oder am besten gar nicht! Das erste Angebot ist oft verlockend, besonders wenn man ein Start-up aus eigenen finanziellen Mitteln hochgezogen hat und Verzicht eine große Rolle spielte. Man kann es niemandem verdenken, aber Interesse ist eben auch ein Zeichen, dass ein Unternehmen viel mehr Potenzial besitzt.

Gab es jemanden in Ihrem Umfeld, der Ihnen in Ihren Anfängen diese Tipps zur Verfügung stellte?

Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine neu zu denken – das ist das Ziel von Osman Dumbuya. / Foto: Incari

Leider konnte ich in der Vergangenheit nicht auf externe Unterstützung bauen. Allerdings hatte ich das Glück, stets mit herausragenden Menschen im Team arbeiten zu dürfen. Es ist wichtig, mit Personen zu arbeiten, die gemeinsame grundlegende Werte teilen. Meine Mitarbeiter und Kollegen erhalten diesen Freiraum auch von mir, eigene Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Insofern rate ich jedem Gründer, bei Neueinstellungen die Attitüde von künftigen Kollegen nicht weniger zu werten als deren Qualifikation und Talent. Es ist ausschlaggebend für die gesamte Unternehmenskultur und somit für die Zielsetzung des Produkts.

Ist dies auch Teil Ihres Erfolgsgeheimnisses, Osman Dumbuya?

Ich denke, das Geheimnis ist, einen Mehrwert für andere Menschen zu schaffen. Wer mit seiner Arbeit oder seinem Unternehmen ein echtes Problem von Menschen löst oder ihnen Erleichterung verschafft, wird mit seiner Idee Erfolg haben. Vielleicht nicht so, wie er es sich zunächst ausgemalt hat oder erst beim zweiten Anlauf, aber echter Mehrwert setzt sich durch. Wer nur für sich selbst und den eigenen Vorteil arbeitet, wird es auf Dauer schwer haben.

Besonders junge Unternehmer blenden diese Realität oft aus, Osman Dumbuya.

Erfolgreiche Menschen erkennen Realitäten an. Heute muss jeder und jedem klar sein: Wir leben auf einem endlichen Planeten. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind keine eigenständigen Themen oder Bereiche, sondern der Kontext, der bei allem mitgedacht werden muss. Wer das nicht erkennt, wird in Zukunft keinen Erfolg haben. Ich gönne aber jeder Person Erfolg, die es versucht!

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In ihren Coachings und Workshops vermittelt Christina Techniken und Ansätze für berufliche Leichtigkeit und Nachhaltigkeit im Leben. / Foto: © Christina Pörsch

Der Job ist wie ein manipulativer Partner

Hand. Sie hat drei Uni-Abschlüsse, lebt mit ihrer Partnerin zusammen und kennt selbst sehr genau die Herausforderungen, die der Spagat zwischen persönlicher Erfüllung und Berufsleben mit sich bringt. Der Tod ihres Vaters 2018 war für sie ein entscheidender Wendepunkt: Sie reflektierte sich selbst. Den Weg eines bewussten und erfüllten Lebens möchte Christina Christiansen auch anderen Menschen mitgeben. Und dabei vor allem den Selbstwert stärken.

 

Christina, warum ist speziell das Thema „Selbstwert“ Kern deiner Arbeit?

Weil es fast jeden betrifft. Mit sich im Reinen zu sein, bedeutet, sich selbst zur Priorität im eigenen Leben zu machen.

Viele Menschen haben aufgrund unserer gesellschaftlichen Sozialisierung ein mangelndes Selbstwertgefühl. Kannst du die negativen Folgen dieser Sozialisierung genauer beschreiben, Christina Christiansen?

Wir kommen auf die Welt wie ein weißes Blatt Papier. Geprägt durch Familie, Freunde, Lehrer:innen, unseren Job, Medien und vieles mehr bemalen wir dieses Blatt mit Formen und Farben. Bei unserem Handeln bedienen wir uns dieser Zeichnungen. Sie sind Annahmen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt haben.

Das bedeutet nach deiner Ansicht: Wir handeln und entscheiden stets aufgrund unserer Erlebnisse aus der Vergangenheit …

Als Keynote-Speakerin steht sie zum Thema „Bewusstsein & Klimawechsel“ auf der Bühne. / Foto: © Dominik Pfau

Genau, das Leben wiederholt sich. Eine neue Situation bewerten wir aufgrund unserer Erfahrungen. Das heißt automatisch:

Wir leben nie im Hier und Jetzt.

Das ist wie ein Zyklus: Wir wenden das Alte in der Gegenwart an und verstärken so unsere Annahmen aus der Vergangenheit. Die Menschen malen sozusagen über die bisherigen Zeichnungen noch mal mit einem roten Filzstift drüber und intensivieren so ihre Sicht auf die Welt. Ich möchte das Bewusstsein stärken, diesen Zyklus zu durchbrechen, damit wir wieder im „Hier und Jetzt“ ankommen.

Du bringst also mit deiner Arbeit Menschen dazu, „neue Bilder zu malen“. Ist das auch der Grund, weshalb dir das Coaching an Schulen so wichtig ist, Christina Christiansen?

Ganz genau. Jugendliche wissen oft nicht, welchen Weg sie einschlagen sollen. Nach dem Abitur orientieren sie sich an den Fächern, in denen sie gute Noten haben. Mit meiner Arbeit möchte ich ihnen die Selbstständigkeit geben, ihre Leidenschaften herauszufinden – unabhängig vom Zeugnis. Ich helfe den Jugendlichen dabei, sich selbst kennenzulernen.

Auch Erwachsene fühlen sich häufig orientierungslos. Corona, der Ukraine-Krieg, die Klimakrise und steigende Ölpreise beschäftigten viele von uns in den vergangenen Monaten. Wie fängst du diese aktuellen Themen und Probleme in deiner Arbeit auf?

Diese Herausforderungen sind an vielen Menschen nicht spurlos vorbeigegangen. Vielmehr schaffen sie Unsicherheit. Mit meiner Event-Reihe „Die Veranstaltung“ hole ich die Menschen mit elf Expert:innen bei ihren Ängsten zu den Themen Finanzen, Partnerschaft und Gesundheit ab. Wir unterstützen darin, mehr Leichtigkeit, Gelassenheit und Energie für den Beruf und das Privatleben
aufzubringen.

Hat eine deiner Kund:innen im Laufe der Zusammenarbeit den Job geschmissen, Christina Christiansen?

Christina Christiansen wünscht sich, dass wir wieder mehr im „Hier und Jetzt” ankommen. / Foto: © Dominik Pfau

Ja, ich habe mit einer Managerin gearbeitet, die im Job sehr unzufrieden war. Das Privatleben kam zu kurz, der Partner fühlte sich vernachlässigt. Ein Klassiker also. Sie hatte das Gefühl, keinem richtig gerecht werden zu können. Eine ihrer Leidenschaften war das Zeichnen. Genau dafür fehlte ihr aber die innere Ruhe. Nach dem Coaching achtete sie viel mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse. Sie hat den Job an den Nagel gehängt, arbeitet jetzt hauptberuflich als Malerin und führt eine gesunde Beziehung.

Was für ein schönes Beispiel eines ganz neu eingeschlagenen Wegs. Was bremst in deinen Augen das private Glück der meisten Menschen?

Vereinfacht ausgedrückt: Wir verbringen zu wenig Zeit mit Menschen und Dingen, die wir lieben, und zu viel Zeit mit Tätigkeiten, die uns Kraft kosten. Der Job ist wie ein manipulativer Partner, der Aufmerksamkeit auf sich zieht und uns finanziell, körperlich und psychisch in den Ruin treibt. Ich unterstütze Geschäftsfrauen dabei, ihre berufliche Beziehung zu hinterfragen. Wir decken die wahre Wurzel für Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit auf. Mein Coaching-Programm geht sechs Monate mit nachhaltiger Veränderung. Meine Erfahrung ist: Wenn die innere Ruhe am höchsten ist, dann ist der Erfolg auch am größten.

Wie erklärst du dir dann den wirtschaftlichen Erfolg von Geschäftsführer:innen oder Gesellschafter:innen, die nicht in ihrer Mitte sind? Auf den ersten Blick passt das mit deiner Erfolgsformel nicht zusammen, Christina Christiansen.

Auch unausgeglichene Menschen können Erfolg haben, das stimmt. Das Problem ist eher: Sie werden an einer bestimmten Stelle immer wieder das Gefühl haben, das etwas fehlt. Mit jedem erreichten Ziel benötigen sie ein höheres, um eine Art Befriedigung zu spüren (zum Beispiel 100.000 Euro Umsatz, dann 300.000 Euro Umsatz und so weiter). Es wird also nie wahre Zufriedenheit und Erfüllung erreicht. Menschen können äußerlich alles haben und sich innerlich doch komplett leer fühlen.

Das ganze Interview und viele weitere Erfolgsgeschichten können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen. Ab sofort können Sie dieses im Handel erwerben oder bei uns bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.

Nach einer Erkrankung schlug sie 2008 einen neuen Weg ein und entdeckte Rollstuhltennis für sich. 2014 war sie dann Platz 1 der Weltrangliste.

Meine ehrlichen Ziele

„Jeder Mensch kann plötzlich in eine Situation kommen, die alles verändert. Jeder Mensch kann von heute auf morgen in eine Situation der Behinderung kommen. Das hatte ich für mich auch nicht auf dem Schirm. Aber es hat alles verändert“, sagt Sabine Ellerbrock und sie weiß, wovon sie spricht.

Im Jahr 2007 erkrankte Sabine Ellerbrock an CRPS I (früher als Morbus Sudeck bezeichnet). Eine Krankheit, die starke neuropathische Dauerschmerzen in Armen oder Beinen mit sich bringt. Bei der damals 32-Jährigen kam eine Fußfehlstellung bzw. eine Einsteifung des Fußes in Sichelform dazu. Bis zu diesem Zeitpunkt war ihr Leben vom Leistungssport geprägt. Zwar hatte sie Sport, Biologie und Mathematik auf Lehramt studiert und arbeitete zu dieser Zeit auch an einem Gymnasium. Doch seit ihrem sechsten Lebensjahr spielte sie Tennis bis hin zur Bundesliga.

„Ich habe mich früher nur über Leistung definiert.

Das hat dazu geführt, dass ich auf andere Bedürfnisse nicht gehört habe. Immer wieder bin ich über Grenzen gegangen, weil ich gemerkt habe, wenn man im Leistungssport nicht die Leistung bringt, die erwartet wird, dann wird man fallen gelassen – wie eine heiße Kartoffel.“ Sabine Ellerbrock hat ihre Grenzen ausgereizt. Neben dem Tennis hat sie noch Basketball, Handball und Fußball gespielt, ist Marathon gelaufen oder war beim Windsurfen. „Als ich meine körperlichen Einschränkungen merkte, wollte ich diese nicht akzeptieren. Es ist einfach schlimm, wenn man merkt, dass man als Mensch anscheinend seine Wertigkeit verliert. Das hat dann dazu geführt, dass ich immer wieder den extremen Weg gesucht habe. Im Nachgang weiß ich, dass ich mit diesem

2020 beendet Sabine Ellerbrock ihre internationale Karriere und ist zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Rollstuhltennisspielerin Deutschlands. / Foto: Sabine Ellerbrockexzessiven Sporttreiben nur meinen Problemen davongelaufen bin.“

Für Sabine Ellerbrock brach mit der Erkrankung zunächst eine Welt zusammen. Sie verkroch sich immer mehr. Bis sie 2008 selbst merkte, dass es so nicht weitergehen kann. „In so einer Situation hat man nur zwei Alternativen.

Entweder dem alten Weg hinterherlaufen, der aber ins Verderben führt – oder einen neuen Weg einschlagen.

Auch wenn du weißt, dass es nie mehr so wird wie früher.“ Sabine Ellerbrock entschied sich für den neuen Weg. Nach einiger Recherche entdeckte sie Rollstuhltennis für sich. „Ich hatte Glück, denn dank meiner Vorerfahrungen als ‚Fußgängerin‘ im Tennis konnte ich dort relativ schnell wieder Erfolge feiern. Trotzdem war es eine Veränderung. Mit dem Basketballstuhl, den ich anfangs nur zur Verfügung hatte, lag ich zu Beginn oft auf meinem Rücken, weil er nicht kippsicher und nicht passend war. Zudem war ich ganz andere Spielgeschwindigkeiten und eine andere Perspektive als eine sitzende gewohnt, in der man kaum über die Netzkante gucken kann. Aber sich wieder bewegen zu können, war einfach eine Erleichterung.“ Für Sabine Ellerbrock begann eine neue, jedoch sehr erfolgreiche Zeit.

Schon 2010 erreichte sie Platz 14 in der Weltrangliste. Daraufhin entschied sie, sich ausschließlich auf den Sport zu konzentrieren und unbezahlten Urlaub zu nehmen, was sich in den  arauffolgenden Jahren auszahlte. Von 2012 bis 2014 feierte sie ihre größten Erfolge. 2013 stand sie in allen Einzel-Grand-Slam-Finals und gewann dabei in Paris. 2014 folgte der Sieg in Melbourne und Platz 1 in der Weltrangliste. „Ich weiß, dass ich das, neben der materiellen Unterstützung durch Sponsoren und dem Beistand von Freunden und Familie, vor allem meiner Disziplin und  einem
Durchhaltevermögen zu verdanken habe.

Das Schöne am Sport ist, dass es schnell erfahrbar ist, in welche Richtung es geht.

Dieses Selbstwirksamkeitserleben war auch aus anderen Gründen als meiner Behinderung immer wieder unglaublich wichtig für mich, um auch nach Krisen wieder aufstehen zu können“, womit Sabine Ellerbrock auf Gewalterfahrungen und andere traumatische Erlebnisse anspielt, die auch zu psychischen Problemen in Form einer Posttraumatischen Belastungsstörung führten.

„Durch all die Krisen veränderte sich auch mein Blick auf den Sport. Ich wurde demütiger, sah plötzlich viel bewusster auch die schönen Fassaden des Sports wie z. B. das menschliche Miteinander und lernte kleinere Dinge wieder mehr wertzuschätzen.

Noch wichtiger als der Sport ist Sabine Ellerbrock ihr Job als Lehrerin, in dem sie sich für Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen einsetzt. / Foto: Sabine Ellerbrock

Ich habe gelernt und erkannt, was es für ein Privileg ist, Reisen und viele Dinge auf einer ganz banalen Ebene einfach erleben zu dürfen.

In solchen Momenten mache ich mir auch keinen Druck, sondern genieße das Hier und Jetzt. Das ist das, was ich dann meine ehrlichen Ziele nenne – wenn nur die eigentliche Sache zählt. Nicht andere Dinge wie Geld, Weltranglistenpunkte oder Anerkennung.“

Immer wieder wurde Sabine Ellerbrock von gesundheitlichen Problemen eingeholt. Wie z. B. 2014, als es infolge von postoperativen Komplikationen zu einem Atemstillstand kam, der dazu führte, dass sie 2015 fast wieder bei Null anfangen musste. Doch auch da kämpfte sie sich wieder heraus und erreichte 2017 zwei weitere Einzel-Grand-Slam-Finals. Als sie 2020 ihre internationale Karriere beendet, ist sie die erfolgreichste Rollstuhltennisspielerin in Deutschland. Doch ganz ohne Sport geht es natürlich auch nach ihrem Karriereende nicht. „Ich habe das Tischtennisspielen für mich entdeckt. Auch da habe ich einen gewissen Ehrgeiz. Aber mittlerweile habe ich ein gesundes Mittelmaß gefunden.“

Noch wichtiger als der Sport ist allerdings ihr Job. „Das ist und war immer eine wichtige Kraftquelle. Auch wenn die Doppelbelastung mit dem Leistungssport einer großen Kraftanstrengung bedurfte, beides über fast ein Jahrzehnt unter einen Hut zu bekommen.“ Denn unbezahlten Urlaub hatte Sabine Ellerbrock nur einmal nehmen können – 2012 zur Vorbereitung auf die Paralympics
in London.

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Sein Umfeld hat ihn immer bei seiner Leidenschaft unterstützt und an ihn geglaubt: Musiker Max Giesinger / Foto: Max Giesinger

Im Social-Media-Strudel kann man sich schnell verlieren

Die Teilnahme bei der TVCastingshow „The Voice of Germany” war sein Durchbruch, und spätestens seit seinem Mega-Hit „80 Millionen” ist Max Giesinger (34) einer der ganz Großen in der  eutschen Musikbranche (aktuelles Album „Vier einhalb”). Der gebürtige Schwarzwälder wollte schon als kleiner Junge Sänger werden und träumte davon, irgendwann mal auf der großen Bühne in seiner Heimatstadt zu stehen. Allerdings musste er dafür zunächst einen kleinen Umweg gehen und einige Rückschläge einstecken – und auch später kam nicht alles so, wie er es sich früher immer vorgestellt hatte …

 

 

Wann war der Moment, in dem du entschieden hast, von Beruf Sänger werden zu wollen?

Da gab es mehrere Etappen. Aber ich glaube, die Entscheidung zu „The Voice“ zu gehen, war eine der wichtigsten. Den Traum, Sänger zu werden, hatte ich eigentlich schon als kleiner Junge. Aber das dann wirklich auch zu tun, ist etwas anderes. Mit Anfang zwanzig habe ich tatsächlich erst mal eine Ausbildung in der Bank angefangen, weil man ja auch in der Jugend so mitbekommt, dass man erst mal was Sicheres braucht, womit man Geld verdient. Nach zwei Wochen habe ich aber schon gemerkt: „Das ist null Komma null mein Ding.“ Und dann habe ich das mit „The Voice“ einfach mal probiert. Danach ist es – mit Höhen und Tiefen – immer ernster geworden mit der Musik.

Wer oder was hat dich bestärkt, das durchzuziehen, Max Giesinger?

Schon in meinen Jahren vor „The Voice“ bin ich mit immer mehr Leuten in Kontakt gekommen, für die Musik der komplette Lebensmittelpunkt war. Und wenn man in einer Gruppe ist, in der alle ihre ganze Leidenschaft der Musik widmen, dann pusht man sich da gegenseitig und kommt Schritt für Schritt voran. Es gab natürlich auch immer wieder Rückschläge und Leute, die sich überhaupt nicht für das interessiert haben, was ich da so mache. Aber in dem Umfeld, in dem ich mich bewegt habe, war immer ein totaler Glaube daran da, dass man es schaffen kann und es Menschen gibt, die das feiern, was man macht.

Was war das Erste, das du dir von deinem durch die Musik verdienten Geld gegönnt hast?

Max Giesinger (l.) und Musiker Johannes Oerding (r.) verbindet eine enge Freundschaft. / Foto: Max Giesinger

Eine schöne neue Gitarre.

Ist das Leben als Musiker so, wie du es dir früher immer vorgestellt hast, Max Giesinger?

Ja und nein.

Es gibt tatsächlich kaum etwas Schöneres, als auf der Bühne mit seiner Band Musik zu machen.

Alle – du und das Publikum – lassen mal für ein, zwei Stunden alles los und haben eine geile Zeit zusammen. Das war immer der Traum und das ist nach wie vor immer wieder eine unfassbar tolle Erfahrung. Was man aber gar nicht wissen kann, bevor man dieses Leben führt, ist, wie viel drum herum noch passiert, wie viel Zeit deines Alltags du letztendlich mit Dingen verbringst, die nichts mit dem Musikmachen zu tun haben. Daran muss man sich erst mal gewöhnen, aber das gehört dazu.

Wo und wie kannst Du am besten neue Songs schreiben, Max Giesinger?

Das ist total unterschiedlich. Aber ich glaube, die Voraussetzung ist, dass ich das meiste von dem, was so um mich herum passiert, für einen Moment ausblenden kann. Das kann auf einer  ängematte in der Sonne oder aber auch mit einer kleinen Gruppe an Freunden in einer abgelegenen Hütte sein. Vor dem letzten Album „Vier“ bin ich zum Beispiel mit zwei Songwriting-Buddies in die Eifel gedüst, mitten ins Nirgendwo. Da gab es nur unser kleines Haus und ein paar Ziegen drum herum. Da sind die meisten Songs von „Vier“ entstanden, weil ich dort total gut abschalten konnte und die Sachen, mit denen ich mich zu der Zeit so beschäftigt habe, ganz natürlich rausgekommen sind und zu Songs wurden.

Bist du noch aufgeregt, wenn du auf die Bühne gehst?

Also, zurzeit ist es vor allem krasse Vorfreude, die ich kurz vor jedem Konzert spüre. Wir konnten ja über mehrere Jahre keine richtigen Konzerte spielen und jetzt gerade freue ich mich einfach tierisch darüber, dass das wieder möglich ist.

Was glaubst du, ist dein Erfolgsgeheimnis, Max Giesinger?

Das kann ich selbst gar nicht so wirklich beantworten. Ich versuche immer aus dem, was in mir so vorgeht und mich beschäftigt, Songs zu machen und dann auf der Bühne eine geile Zeit zu haben. Und das will ich beides immer so gut machen wie möglich.

Das größte Glück verspürt der Musiker bei seinen Live-Auftritten, bei denen er gemeinsam mit dem Publikum den Moment genießt. / Foto: Max Giesinger

Was muss man neben musikalischem Talent noch haben, um auf Dauer als Sänger erfolgreich zu sein?

Im besten Falle sollte man kein kompletter Ego-Typ sein. Das Business ist klein und es spricht sich relativ schnell rum, mit wem man gut zusammenarbeiten kann und wer eher schwierig im Umgang ist. Ansonsten solltest du Bock darauf haben, permanent unterwegs zu sein. Geburtstagspartys und Hochzeiten von Freunden … adieu! Du hast superviele organisatorische To-Do’s in deinem Alltag, musst diverse Kanäle parallel balancieren und pflegen, du kommunizierst mit unheimlich vielen Menschen und bist letztendlich auch eine Art von Arbeitgeber für andere. Und bei all dem muss man immer wieder kreativ sein und sich neu erfinden, damit das Ganze für einen frisch und interessant bleibt.

Was war bislang das persönliche Highlight deiner Karriere, Max Giesinger?

Das war mein Auftritt bei „Das Fest“ 2016. Dabei handelt sich es sich um das größte Open Air in meiner Heimat. Früher stand ich immer selber in den Fan-Reihen und hab mich auf die Bühne geträumt. Jahre später ist es mir dann gelungen, dort vor 40.000 Menschen aufzutreten. Als dieser riesige Chor „80 Millionen“ auswendig mitgeschmettert hat, ist ein riesiger Traum für mich in Erfüllung gegangen.

Gab es Rückschläge in deiner Karriere? Wie hast du sie überwunden?

Die gab es auf jeden Fall und die gibt es auch immer wieder. Eine der schwierigsten Phasen war sicher die Zeit, in der wir schon das Album „Der Junge, der rennt“ fertig hatten, von den Songs überzeugt waren, uns aber von allen Plattenfirmen nur Absagen abgeholt haben. Niemand hat daran geglaubt – bis auf ein Label, bei dem wir dann unterschrieben haben und mit denen zusammen dann alles durch die Decke ging. Aber der Weg dahin war zum Teil superfrustrierend.

Wenn du einen Sohn hättest, der ebenfalls Sänger werden möchte, was würdest du ihm raten, Max Giesinger?

Grundsätzlich würde ich meinen Kindern definitiv dazu raten, ihren Träumen nachzugehen. Wenn mein Sohn Sänger werden wollte, dann würde ich ihn natürlich darin bestärken, aber ihm auf der anderen Seite auch zeigen, was da noch so alles dazugehört und dass das Ganze auch Schattenseiten hat. Wenn er das dann trotzdem machen will, dann hat er zumindest schon mal ein paar Gitarren und Mikros, die er sich von mir borgen kann. DU

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Ihre Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Diana will KI-basierte Spitzenmedizin für alle zugänglich machen. / Fotos: © Lindera

Wir brauchen neue Lösungen für unsere alternde Bevölkerung

Mit einer für Jungunternehmer:innen eher untypischen Zielgruppe vor Augen gründete Diana Heinrichs 2017 ihr MedTech-Unternehmen Lindera und schafft einen neuen Standard in der  Bewegungsanalyse.

Mit Anfang 30 den Beruf zu wechseln, ist für viele etwas völlig Normales. Nachdem die ersten aufregenden Jahre des Arbeitslebens vorüber sind, begeben sich die meisten Menschen auf die Suche nach neuen Aufgaben und Herausforderungen. Bei namhaften Konzernen angestellt zu sein und hohe Positionen im Laufe der Karriere zu erreichen, ist für viele das erklärte berufliche Ziel, aber längst nicht für alle. Diana Heinrichs entschied sich für einen anderen Weg und wagte den Schritt, ihre Karriere bei Microsoft an den Nagel zu hängen. Um unser Gesundheitssystem zu verändern und Senior:innen im Alter vor Stürzen zu schützen, gründete sie 2017 das MedTech-Unternehmen Lindera. Mit Lindera entwickelte sie die erste digitale und KI-basierte 3-D-Bewegungsanalyse, die per App und Smartphone funktioniert und nachweislich das Sturzrisiko von Senioren reduziert.

Fotos: © Lindera

Diese Entscheidung fiel der Gründerin rückblickend alles andere als leicht: „Für die Gründung habe ich mich lange mit meiner Idee auseinandergesetzt – und dem Gedanken, ob ich im Falle eines Scheiterns wieder einen Job finde. Gleichzeitig fragte mich die Stimme auf der anderen Schulterseite immer wieder: Kann ich es mir als Seniorin verzeihen, es nicht wenigstens versucht zu haben?“

Die wachsende Schere zwischen alternder Bevölkerung, fehlenden Präventionsmaßnahmen und Fachkräftemangel war schließlich die Initialzündung für die Entwicklung der ausgeklügelten Lindera SturzApp. Seither arbeiten Diana Heinrichs und ihr vierzigköpfiges Team an dem Ziel, einen weltweiten Standard in der präzisen und präventionsorientierten Bewegungsdiagnostik zu setzen. Ferner soll die digitale Pflegeanwendung dazu beizutragen, New Work in der Pflege zu etablieren. Ihre tägliche Arbeit vergleicht Diana Heinrichs gerne mit einem Marathonlauf: „Die Pflegebranche hat lange keine Neuerungen und Innovationen erfahren, weil keiner daran glaubte, dass ältere Menschen und Pflegekräfte eine digital gestützte Versorgung begrüßen.

Die Lindera SturzApp reduziert durch 3-D-Bewegungsanalysen das Sturzrisiko von Senioren. / Fotos: © Lindera

Es erfordert Durchhaltevermögen, Energie und ein klares Ziel vor Augen.

Jeder neue Partner markiert ein neues Highlight. Es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Die mathematische Lösung für den Themenkomplex Sturz hatte Diana Heinrichs bereits formuliert. Bei der Suche nach einer geeigneten Datenwissenschaftlerin oder einem Datenwissenschaftler zur digitalen Umsetzung stieß sie jedoch lange Zeit auf Ablehnung: „Mir wurde immer wieder gesagt, dass es unmöglich sei, die menschlichen Bewegungsabläufe über eine Smartphone-Kamera präzise zu modellieren.

Heute kommt der technologische Kern ohne zusätzliche Sensoren oder Hardware aus. Diese Erfahrung hat mich hartnäckiger und selbstbewusster werden lassen“. Fünf Jahre nach der Unternehmensgründung hat sich an Dianas Ziel nichts geändert, im Gegenteil: Ihre Hartnäckigkeit und Geduld haben sich ausgezahlt und treiben sie und ihr Team jeden Tag weiter an. „Die Gesundheitsversorgung ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir wollen Stürze im Alter weltweit zu einem lösbaren Problem machen, damit KI-basierte Spitzenmedizin nicht länger für wenige, sondern Millionen zugänglich ist. Gleichzeitig treiben wir neue, intelligente und digital gestützte Arbeitskonzepte im Gesundheitssektor voran. Mir liegt viel daran, unsere reaktive Gesundheitsversorgung in eine präventionsorientierte zu wandeln.

Ganz klar sind digitale Technologien bei diesem Wandel wegweisend.“

Jungen Menschen rät Diana Heinrichs, bei der Unternehmensgründung keine Angst vor großen Schritten zu haben und mit ausdauernder Leidenschaft, Geduld, Wertschätzung und Hartnäckigkeit dranzubleiben.

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Bei Spaziergängen und großartigen Unterhaltungen mit netten Menschen tankt er Kraft. / Foto: © Sven Cichowicz

Das Leben ist wie ein Flur mit vielen Türen

36 Fit Ones, 22 Clever Fits und ein Jump One in Hannover: Moritz Mühleck hat sich mit Mitte 30 ein Fitness-Imperium aufgebaut. Seine Filiale in Ingolstadt startete sogar schon mit 5.000 Mitgliedern – damit war es die erfolgreichste Eröffnung eines Fitnessstudios in ganz Europa. In Wien möchte der Unternehmer nun mit Well One, einem neuen Wellness-Freizeit-Konzept, durchstarten.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg, Moritz Mühleck?

Erfolg ist, seine Balance zu finden, und Geschäft, Privatleben und Persönlichkeitsentwicklung den benötigten Raum zu geben.

Gab es einen materiellen Wunsch, den Sie sich nach dem ersten großen Erfolg erfüllt haben?

Ich wollte schon immer gut wohnen und ein tolles Auto fahren. Jetzt habe ich eine schöne Penthouse-Wohnung und fahre einen Audi RS7.

Was sind Ihre Stärken, Moritz Mühleck?

Ich bin ein sehr ehrgeiziger und fleißiger Mensch. Ich kann außerdem gut durchhalten und meine Wünsche durchsetzen, wenn sie mir wichtig sind. Meine Hartnäckigkeit ist also sehr von Vorteil – und Misserfolg ist immer noch besser, als es nie versucht zu haben.

Was bedeutet Unglück für Sie?

Beim Film „Population Zero“ spielte Moritz Mühleck die Rolle des Jackson

Einsamkeit. Wenn du niemanden hast, mit dem du deinen Erfolg teilen kannst, ist nichts etwas wert. Familie ist mir sehr wichtig. Mit den wichtigen Menschen genug Zeit zu verbringen, ist eins meiner privaten täglichen Ziele.

Was war die bisher größte Schwierigkeit, die Sie als Unternehmer überwinden mussten?

Die große Herausforderung ist immer dranzubleiben – auch wenn es schwer wird. Oft kann ein Job sehr unbefriedigend sein. Man muss Stärke beweisen, wenn man Privates und Geschäftliches unter einen Hut bekommen möchte.

Was ist Ihr Ausgleich zur täglichen Arbeit, Moritz Mühleck?

Ich liebe es, Kampfkunst und Sport zu betreiben, mag Spaziergänge und großartige Unterhaltungen mit netten Menschen. Außerdem bin ich ein Film- und Gaming-Fan, da kann man super  bschalten.

36 Fit Ones, 22 Clever Fits und ein Jump One in Hannover: Moritz Mühleck hat sich mit Mitte 30 ein Fitness-Imperium aufgebaut.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Nie aufgeben und einfach mal machen. Natürlich muss man auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das Leben ist wie ein Flur mit vielen Türen. Oft gehen Türen auf und wieder zu, die Frage ist immer: Ist man gerade bereit, den richtigen Raum zu betreten oder verpasst man etwas? Deswegen ist es auch eins meiner privaten Ziele, innere Ruhe zu erreichen. Mentale Stärke ist die Grundvoraussetzung für alles.

Welche Rolle spielt die Herkunft beim Erfolg, Moritz Mühleck?

Einen guten Background zu haben, hilft einem, gewisse Stufen zu überspringen. Vitamin B ist essenziell, denn selfmade ist eigentlich kaum jemand. Man braucht immer Menschen, die einem unter die Arme greifen. JR

 

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Die Rechtsanwältin, Autorin, Moderatorin und Schauspielerin Laura Karasek ist längst aus dem Schatten ihrer berühmten Eltern getreten und hat sich in der deutschen Medienlandschaft einen eigenen Namen gemacht. / Foto: © Gaby Gerster

Hochkultur in Hotpants

Laura Karasek mag es, Klischees zu brechen. Sie ist als Schriftstellerin genauso erfolgreich wie als Moderatorin und Investorin. Ihr Erfolgsgeheimnis: Mach, was du willst!

 

Was bedeutet für dich persönlich Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich Unabhängigkeit.

Ich möchte unabhängig sein von Menschen, die nichts Gutes für andere wollen.

Außerdem möchte ich finanziell autonom sein, und vor allem im Denken und im Schaffen. Ich möchte das tun können, was mir Freude bereitet und wofür ich Talent habe.

Wenn dich jemand fragt, was du beruflich machst, was antwortest du, Laura Karasek?

Meist sage ich: „Hochkultur in Hot Pants.“ Im Ernst: Ich bin Schriftstellerin und Moderatorin. Aber ich habe auch was Richtiges gelernt, nämlich Anwältin.

In deinem Instagram-Profil ist zu lesen, du seist auch Investorin. In was hast du investiert?

Ich habe in ein Start-Up namens „nevernot“ investiert, zusammen mit Carolin Kebekus, Tijen Onaran und Charlotte Weise. „Nevernot“ ist eine Sexual-Wellness-Company, die einen Soft-Tampon auf den Markt gebracht hat. Damit kann man als Frau auch während der Periode Sex haben. Ursprünglich stammt diese Idee aus dem Gewerb der Sex-Workers. Der Tampon ist so weich, dass er nicht wehtut oder stört. Insgesamt setzt sich „nevernot“ dafür ein, dass weibliche Lust enttabuisiert wird. Im Sortiment sind außer der Tampons auch Duftkerzen, Sex-Spielzeug und alles, was Freude macht. Ich habe dieses Investment noch keinen Augenblick bereut, die Geschäfte laufen sehr gut!

Willst du in weitere Firmen investierten, Laura Karasek?

Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Seit unser Einstieg bei „nevernot“ vor circa einem Jahr durch die Presse ging, bekomme ich mehr und mehr Pitch Decks zugeschickt. Ich würde gerne weiteren weiblichen Gründerinnen den Zugang zu Kapital ermöglichen. Denn hier hinken wir in Deutschland statistisch gesehen hinterher. Dabei sind Produkte doch kein Stück weniger erfolgsversprechend, weil sie von Frauen sind.

Gab es weitere wichtige Momente in deiner beruflichen Karriere, Laura Karasek?

Sie ist Investorin im Start-Up „nevernot”, welches sich dafür einsetzt, die weibliche Lust zu enttabuisieren. / Foto: © David Strassburger

Sehr wichtig war schon die Prägung durch mein Elternhaus. Dadurch hatte ich immer viel mit Kultur und besonders Büchern zu tun. Schon als Sechsjährige habe ich mein erstes eigenes Buch geschrieben, allerdings in spiegelverkehrter Schrift. Es war autobiografisch und hieß „Mein Wackelzahn“. Nach der Schule habe ich meine ersten Praktika bei den Salzburger Festspielen und an der Londoner Oper gemacht.

Ich liebte Kultur, Lampenfieber, Künstler!

Danach musste ich allerdings seriös werden und entschied mich für ein Jura-Studium. Nach zwei Prädikatsexamen habe ich sechs Jahre bei einer internationalen Kanzlei in Frankfurt gearbeitet. Dort konnte ich nicht nur viel über Prozesse und Verträge lernen, sondern auch über das Arbeiten unter Druck. 2012 erschien mein erster Roman „Verspielte Jahre“, dank dem ich u. a. bei Markus Lanz, Günther Jauch und Stefan Raab auftreten durfte. Dadurch entdeckte ich meine Liebe zum Fernsehen und zum Entertainment generell. Man trifft dort ganz unterschiedliche Menschen, die selten langweilig sind. Das hat mich fasziniert. Auch das Adrenalin, das Lampenfieber, diese neue Welt.

Dein Vater war der Literatur-Kritiker Prof. Dr. Hellmuth Karasek, deine Mutter ist die Kulturredakteurin Dr. Armgard Seegers. Wie wichtig ist soziale Herkunft für den Erfolg?

Sicher hätten mich Bücher nicht so fasziniert, wenn mein Papa Bäcker gewesen wäre. Aber dann könnte ich heute wenigstens backen oder kochen, haha! Bei uns zu Hause waren Billy Wilder und Rudolf Augstein zu Gast, Marlene Dietrich rief mal an. Natürlich prägt dich das. Wenn du siehst, dass deine Eltern glücklich sind in ihren Berufen, denkst du dir: „Das scheint ja was Schönes zu sein. Das will ich auch. Diese Erfüllung und Neugier.“ Natürlich hilft
mein Nachname in bestimmten Situationen, aber ich erlebe dadurch auch Vorurteile. Mit dem Klischee „Promikinder sind alle verzogene Gören und können selbst nichts“ wurde ich schon oft konfrontiert.

Wie gehst du mit diesen Vorurteilen um, Laura Karasek?

Vorurteile müssen widerlegt werden. Vorurteile sind einfach bequem, aber auch boshaft. Ich ertappe mich allerdings auch selbst manchmal dabei, dass ich welche habe, und versuche dann sofort, mich zu ermahnen und von ihnen freizumachen. Anderseits finde ich es manchmal ganz schön, unterschätzt zu werden. Wenn die Leute feststellen, dass ich gar nicht so dumm bin, wie sie glauben, freut mich das.

Mit Selbstironie kann man viel brechen. Was sind deine sonstigen Stärken, außer einem guten Sinn für Humor?

Liebe zur Sprache und zu Menschen. Ich glaube, es ist eine große Stärke, dass ich jedes Gefühl kenne, das es auf der Welt gibt.

Ist das wirklich eine Stärke?

Finde ich schon. Ich bin eine menschliche Operette. Im Ernst: Wenn man über menschliche Abgründe wie Selbstzweifel und Größenwahn schreibt, hilft es, diese Gefühle selbst erlebt zu haben. Die kommen in meinen Romanen ja alle vor! Anders ausgedrückt: Ich bin empathisch, kann viel spüren und bei anderen beobachten. Leider fehlt mir allerdings da ein Filter oder eine Schutzmauer. Ich bin naiv und zutraulich und denke immer, alle meinen es gut
mit mir. Das führt gelegentlich zu Rückschlägen.

2022 gewann Karasek gegen Profitänzerin Motsi Mabuse in der Sendung „Schlag den Star”. / Foto: © Marcus Wanke

Apropos: Gab es noch weitere schwierige Situationen in deinem Leben, Laura Karasek?

Mit 12 Jahren bekam ich Diabetes, also eine chronische Krankheit. Das war als Kind schwer zu verarbeiten. Ich habe mich dafür geschämt und wollte die Krankheit verstecken. Und heute ärgere ich mich, wenn eine Sendung schlechte Quoten hat oder ich für ein Buch nicht den Literaturnobelpreis gewinne … Aber mit diesen Stichen muss ich klarkommen.

Wer hat dich auf deinen unterschiedlichen beruflichen Wegen unterstützt?

In der Kanzlei hatte ich einen tollen Chef, der eigentlich nicht Anwalt werden wollte, sondern Rockstar. Mit ihm habe ich in einer Band gesungen, er hat Bass gespielt. Bei ZDF Neo haben mich Menschen unterstützt, indem sie mir eine eigene Sendung gaben, obwohl ich vorher noch nie etwas moderiert hatte. Ich freue mich auch heute noch darüber, wenn Menschen an mich glauben, zum Beispiel wenn mich ProSieben für „Schlag den Star“ einlädt.

Wie hast du den Erfolg erlebt, diese Sendung zu gewinnen, Laura Karasek?

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so aufgeregt war wie vor dieser Show! Eigentlich schaue ich mir meine eigenen Sendungen nicht an, weil mich immer etwas an mir stört. Aber diesen zweiminütigen Clip am Ende der Sendung, in dem die besten Szenen aus allen Spielen in Zeitlupe laufen, unterlegt mit Whitney Houstons „One Moment in Time“, habe ich mir hinterher 29-mal angeguckt. Da bekomme ich immer noch Gänsehaut!

Wie lässt sich dieser Moment beruflich gesehen noch toppen, Laura Karasek?

Erstens würde ich gerne mal eine große Show moderieren, so wie Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Johannes B. Kerner oder Elton. Zweitens fände ich eine Verfilmung meiner Bücher toll. Drittens würde ich gerne mehr Kabarett und Satire machen, mehr Comedy.

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Mathias Mester ist sich sicher: Hinter jedem starken Menschen steht auch ein starkes Umfeld / Foto: © Nicole Müller

Jede Situation kann Bestleistung erzeugen

22-mal Deutscher Meister, sieben Weltmeistertitel, vier Europameistertitel: Ex-Profisportler und Botschafter des paralympischen Sports Mathias Mester blickt auf zahlreiche Erfolge seiner Karriere, die er 2021 beendete, zurück. Die Erfahrungen seiner Sportlerlaufbahn verarbeitet Mathias Mester nun in kreativen Videos, die mehr Aufmerksamkeit für den paralympischen Sport generieren.

 

Mit 35 Jahren haben Sie sich vom aktiven Sportwettkampf verabschiedet. Welches Highlight ist besonders in Erinnerung geblieben, Mathias Mester?

Paralympics 2012, London, 80.000 Menschen im Stadion, ausverkauftes Haus. Ich wusste, nach vorn geht nicht mehr viel. Ich habe meinen Speer zum letzten Versuch genommen, mich zum Publikum gedreht und geklatscht. Allerdings stimmte kein Zuschauer ein und klatschte mit. Als mich die Kamera auf der Anzeigetafel zeigte, applaudierten alle! Dieser Moment hat mich getragen und sorgte dafür, dass es im Wettkampf mein weitester Wurf wurde. Für
die Spitze hat es nicht mehr gereicht, aber dieses motivierende Gefühl kann mir keiner nehmen.

Diese einmaligen Erlebnisse erschweren sicherlich die Entscheidung, seine Karriere bewusst zu beenden.

Zweifellos, aber man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Am letzten Tag der Para-EM der Leichtathleten im polnischen Bydgoszcz holte ich im Speerwurf mit 36,31 Metern und 29 Zentimetern Vorsprung die fünfte deutsche Goldmedaille.

Wenn einem der Abschluss vergoldet wird, ist es natürlich sehr besonders.

 

Jetzt nutzen Sie Ihre Popularität für verschiedene Formate, um den Para-Sport in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, Mathias Mester.

Er holte bei der Para-EM 2021 die fünfte deutsche Goldmedaille und beendete damit seine Karriere. / Foto: © Denis Ignatov

Genau. Es ist mir wichtig, Menschen (mit Handicap) zu motivieren. Es sind spannende Dinge geplant! Ich möchte weiter im Entertainment-Bereich

unterwegs sein und meine Reichweite als Botschafter nutzen. Mit meinem Buch „Klein anfangen, groß rauskommen – Mein verrücktes Leben auf 142,5 cm“ habe ich vor einiger Zeit den Anfang gemacht. Zudem habe ich einen eigenen Podcast, bin in verschiedenen TV-Shows zu Gast oder halte Vorträge. Seit einer Weile
bin ich außerdem als Radiomoderator zu hören.

Social Media spielt in diesem Zug eine tragende Rolle. Wie wichtig sind Ihnen diese Plattformen?

Mir macht Social Media sehr viel Spaß. Wenn den Leuten gefällt, welche Inhalte ich poste, motiviert mich dies umso mehr. Besonders die Beiträge, in denen ich meine Größe zum Thema mache, stoßen auf große Resonanz.

Woher nehmen Sie die ganze Inspiration für diese Projekte, Mathias Mester?

Gemeinsame Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden ist der größte Ideengeber.

Ein vertrauensvolles Umfeld bedeutet für mich Luxus und Glück gleichermaßen.

Hinter jedem starken Menschen steht in der Regel auch immer ein starkes Umfeld, das den Weg mitgeht. CJ

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Anahita Thoms wurde 2020 vom Weltwirtschaftsforum zum Young Global Leader ernannt. Das Manager-Magazin kürte sie 2021 zu den „100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft“. / Fotos: © PR Baker McKenzie

4 x D als Erfolgsrezept:

Disziplin, Dankbarkeit, Demut und Diskretion

Sie ist Topjuristin der renommierten Kanzlei Baker McKenzie, Mitglied des Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung und Mutter zweier Kinder: Anahita Thoms hat sich als Beraterin international einen Namen gemacht. Die Leidenschaft der erfolgreichen Netzwerkerin gilt ihrem sozialen Engagement.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Jeder muss für sich definieren, was Erfolg ist. Nur wenn wir Klarheit über unsere Ziele haben, können wir darüber nachdenken, welchen Weg wir einschlagen wollen und worum sich unser Leben drehen soll. Ich empfinde mein Wirken als erfolgreich, wenn ich sehe, dass meine Visionen Wirklichkeit werden.

Wie wichtig ist ein großes Netzwerk aus Ihrer Sicht, Anahita Thoms?

Die Größe eines Netzwerks sagt meines Erachtens wenig aus. Es kommt auf die Qualität der Beziehungen an. Ich habe ein starkes Netzwerk, das divers
und global ist. Dabei habe ich das Thema Netzwerken am Anfang meiner Karriere sehr unterschätzt, was im Nachhinein aber nicht unbedingt negativ war. Denn ich habe nicht gedacht: Diese Person will ich kennenlernen, weil ich mein Netzwerk erweitern will. Sondern ich bin einer Person irgendwo begegnet, ich fand sie spannend und wir haben eine Verbindung aufgebaut. Es geht nicht darum: „What’s in it for me?“ Ich habe sehr häufig mehr gegeben, als ich zurückbekommen habe. So wuchs das Netzwerk über die Jahre, mit vielen Menschen, die mir Türen geöffnet haben.

Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich raten, Anahita Thoms?
Sei mutig, gehe auch kalkulierte Risiken ein und feiere auch mal deine Erfolge – Letzteres habe ich sehr selten gemacht.

 

Anahita Thoms appelliert: Verantwortung übernehmen. Zusammenhalten. Ehrlich und auf Augenhöhe / Fotos: © PR Baker McKenzie

Ärgert es Sie, dass die Frage, wie man Beruf und Familie unter einen Hut bringt, Ihnen aber selten erfolgreichen Männern gestellt wird?

Ich ärgere mich nicht, dass mir diese Frage gestellt wird, weil es wichtig ist, dass wir darüber sprechen. Aber ich finde es bemerkenswert, dass im Jahr 2022 diese Frage so gut wie nie Männern gestellt wird. Vor allem, wenn ich sehe, wie sehr mein Mann mich unterstützt und sich um die Familie kümmert, denke ich, dass man viel häufiger über die positiven Beispiele reden muss. Denn die gibt es und diese Männer haben eine wichtige Vorbildfunktion.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis, Anahita Thoms?

Mich leiten Prinzipien, die mich meine Eltern gelehrt haben, die ich für mich abgespeichert habe als meine vier Ds: Disziplin, Dankbarkeit, Demut und Diskretion. In einer Welt, in der es heißt: „Don’t work hard, work smart“ und „Fordere, so viel du nur kannst“ hört sich das vielleicht etwas altmodisch an, aber es hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin. JR

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Der Unternehmer will unseren Planeten mit nachhaltiger Mobilität besser machen. / Fotos: © Juri Reetz

Ich wünschte, ich wäre mein jüngeres Ich, dann wäre ich mit allem noch viel schneller

Jeder sollte sich im Leben Ziele setzen. Das Ziel von Andreas Zurwehme erscheint im ersten Moment vielleicht etwas „hochgegriffen“ – aber wenn man sich den Werdegang und vor allem die Schnelligkeit dieses Mannes und dessen Erfolg anschaut, scheint das Ziel plötzlich weniger unrealistisch. „Ich möchte, dass Millionen unserer emissionsfreien Fahrzeuge die Welt erobern und damit Millionen Tonnen von CO2 einsparen.“

Andreas Zurwehme arbeitet an diesem Ziel. Als Founder und Vorstand bei der eROCKIT AG hat er sich auf die Fahne geschrieben, unseren Planeten mit nachhaltiger Mobilität besser zu machen. Dabei spielt Geschwindigkeit eine große Rolle. Nicht nur mit dem eROCKIT, das er auf den Markt gebracht hat. Einem Bike mit fast magischen Antriebskräften, das einfach wie ein Fahrrad zu bedienen ist, aber die Leistungsdaten eines Elektromotorrads hat. Das eROCKIT begeisterte auch Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg beim Greentech Festival in Berlin, London und New York. Auch im Leben verlangt Zurwehme eine gewisse Geschwindigkeit von sich selbst und auch von anderen. „Ich wünschte, ich wäre mein jüngeres Ich, dann wäre ich mit allem noch viel schneller.

Wenn man Erfolg haben möchte, dann muss man an sich glauben, Arschbacken zusammenkneifen, Vollgas geben, niemals nachlassen und der Work-Life-Balance auch einfach mal die Rote Karte zeigen, solange die Arbeit Spaß macht.“

Auch wenn die Aussage der heutigen Lifestyle-Entscheidungen etwas konträr gegenübersteht, für Andreas Zurwehme ist es ein Muss. Das heißt auch, den Horizont und die eigenen Grenzen zu erweitern. „Mein wichtigster Karriereschritt waren meine Aufenthalte in der Welt. Deutschland ist so winzig – wenn auch stark. Aber in den USA, im Silicon Valley, habe ich viel über Disruption gelernt.“ Vor Veränderungen, die solche Umbrüche mit sich bringen, hatte der heute 61-Jährige noch nie Angst. „Schwierigkeiten Schwierigkeiten kenne ich nicht, nur Herausforderungen, und die nehme ich an. Das ist auch das, was mich immer wieder antreibt und mir Kraft gibt. Der Wunsch, etwas wirklich zu bewegen. Nicht reden – machen!“

Mit eROCKIT ist er auf dem Weg, einen wichtigen Meilenstein in der Mobilitätswende weltweit zu setzen, in rasantem Tempo. 2018 zog Zurwehme in eine leere Industriehalle bei Berlin, holte ein beeindruckendes Entwickler-Team und prominente Investoren wie Profi-Kicker Max Kruse oder Youtube-Star Aaron Troschke an Bord. In 2021 wurde die eROCKIT AG an den Start gebracht. Mittlerweile stärken über 220 Aktionäre dem Unternehmen den Rücken. Nächstes Ziel: Mit Top-Speed an die Börse. Auch wenn der Wind einem dabei manchmal direkt ins Gesicht schlägt.

„Ich glaube, ich habe eine Widerstandskraft bis Ultimo, und manche sagen, ich wäre weise wie Yoda, verwegen wie Han Solo und naiv mutig wie Luke Skywalker“, sagt Andreas Zurwehme lachend.

Zurwehme hier gemeinsam mit Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und den besonderen Bikes „eROCKIT”. / Fotos: © Juri Reetz

Woher der der gebürtige Westfale seinen Drive nimmt? „Mit 21 Jahren habe ich das Industrieunternehmen meiner Familie mit aufgebaut. Mit der Elektromobilität eröffnet sich einer der größten boomenden Märkte unserer Zeit. Deutschland kann vorn mit dabei sein!“

Mit der Aufnahme neuer Investoren soll der Erfolg beschleunigt werden. Andreas Zurwehme: „Ich sehe die eROCKIT AG als eine starke Gemeinschaft, die den Trend der Zeit erkannt hat. Wir haben Ingenieurskunst ‚Made in Germany‘ auf zwei Rädern erschaffen. Über 3.000 Anfragen aus über 100 Ländern geben uns recht.“

„Wichtig ist es, dass du den Durchblick behältst, an dich glaubst und dich nicht beirren lässt. Aber das Wichtigste ist, dass du dich für nichts und niemanden verbiegst.“ Wenn Andreas Zurwehme das sagt, schlägt das Herz eines Vollblut-Unternehmers. DU

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Isabel Grupp ist in zahlreichen öffentlichen Medien wie TV-Sendungen, Business Talks, Vorträgen, odiumsdiskussionen, Podcasts und weiteren Social-Media-Kanälen gern gesehener Gast und Keynote- Speakerin. / Foto: © Sabina Radtke

Ich will andere ermutigen, ihre Träume zu realisieren

Sie wurde in eine erfolgreiche und angesehene Unternehmerfamilie geboren – und schlägt sich wacker in der noch immer von Männern dominierten Kunststoffbranche: Isabel Grupp führt gemeinsam mit ihrem Vater Johannes die Firma „Plastro Mayer“, die Teile und Geräte für bekannte Konzerne fertigt und so in fast jedem deutschen Haushalt vertreten ist. Die 36-Jährige, die auch als Keynote-Speakerin gefragt ist, will vor allem auch anderen Frauen zeigen, dass wirklich alles möglich ist, wenn man dafür brennt.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg, Isabel Grupp?

Erfolg ist, wenn ich zufrieden mit dem bin, was ich tue. Wenn ich sinnstiftende Aufgaben habe – und wenn ich andere ermutigen kann, ihre Träume zu realisieren und selbst Erfolg zu haben.

Wollten Sie immer ins Familienunternehmen einsteigen?

Ich habe mich lange nicht damit beschäftigt. Irgendwann, während meines BWLStudiums in New York, hat mein Vater angerufen und meinte, er fände es schön, wenn ich einsteigen würde – und zwar direkt nach meinem Master ohne Umwege in andere Unternehmen. Und so habe ich die Chance genutzt. Was mein Vater mir empfiehlt, kann ja nicht so schlecht sein. Dass ich etwas Unternehmerisches machen werde, war eh klar. Das liegt bei uns in den Genen …

Wer sind ihre größten Vorbilder, Isabel Grupp?

Meine Eltern. Meine Mutter ist eine grandiose Frau mit viel Stil. Sie begleitet mich mit unglaublich viel Liebe, Fürsorge und Vertrauen durch mein Leben und trägt einen großen Anteil daran, dass ich so selbstbewusst und zielstrebig geworden bin. Und mein Vater ist für mich auf geschäftlicher Ebene, als Unternehmer mit absoluter Leidenschaft, mein größtes Vorbild, mein Mentor und mein bester Freund. Ich genieße jede einzelne Minute mit ihm im Arbeitsalltag.

Nehmen Sie geschäftlichen Themen auch mit in den familiären Alltag?

Mein Vater und ich gehen unter der Woche jeden Tag zusammen Mittagessen, da sprechen wir viel übers Geschäft. Wenn wir mal am Wochenende zusammen sind, sind wir im privaten Modus. Ich möchte auch noch Tochter sein dürfen. Es war aber ein Prozess, da hinzukommen.

Bei welchen Themen merken Sie, dass vielleicht doch ein Generationenkonflikt besteht, Isabel Grupp?

Einen Konflikt gibt es nicht, aber wir haben einen unterschiedlichen Arbeitsstil. Ich bin sehr digital unterwegs, mein Vater nutzt gern noch Papier. Wir führen auch verschieden. Er ist gern tief in die Prozesse involviert, ich gebe eher größere Freiräume und einen kleinen Vertrauensvorschuss. Alles hat sein Für und Wider. Bei uns leben beide Stile parallel. Aber was kaufmännische Themen angeht, sind wir absolut einer Meinung.

Was würden Sie Frauen raten, die wie Sie in einer männerdominierten Branche Erfolg haben wollen?

Sie führt in 3. Generation mit ihrem Vater zusammen die Plastromayer GmbH aus Trochtelfingen. / Foto: © Sabina Radtke

Man muss kein aufgesetztes, dominantes, männliches Ich an den Tag legen, um Erfolg zu haben.

Ich sehe oft, dass versucht wird, das Weibliche zu verstecken. Mich befremdet das ein bisschen – Frau kann doch Frau sein. Ich bin zum Beispiel etwas emotionaler, dafür bin ich aber auch sehr empathisch, gehe auf Menschen ein und höre Bedürfnisse raus.

Was bedeutet es, in eine Unternehmer-Familie reingeboren zu sein, Isabel Grupp?

Man hat bessere Grundvoraussetzungen, das gebe ich offen zu – aber es wird auch viel erwartet. Es ist ja nicht so, dass die Tochter eines Unternehmers grundsätzlich selbst auch die Fähigkeit hat, Unternehmerin zu sein. Aber davon wird ausgegangen. Beim Sohn eines Fußballprofis ist nicht selbstverständlich, dass er später auch Fußballprofi wird. Deshalb sage ich immer, es ist Fluch und Segen zugleich. Man verspürt schon den Druck, ob man das wie der Vater weiterführen kann. Und wenn Sie als Tochter vom Chef einen Fehler machen, wird der auch deutlicher wahrgenommen. Es ist eben nicht nur ein Vorteil …

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?

Ich habe eine tolle Familie und finde Zeit für meine engen Freunde und meinen Partner. Irgendwann merkt man aber, dass man sich nur auf eine Handvoll Menschen konzentrieren kann, mehr kann ich einfach nicht stemmen. Ich bin trotzdem zufrieden, wie es ist, weil ich leidenschaftlich gern arbeite.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis, Isabel Grupp?

Ein gutes Bauchgefühl und dass ich an mich glaube. Meine Mutter hat mir als Kind immer gesagt, dass es nichts gibt, das ich nicht schaffe. Sie hat mir sehr viel zugetraut und das war für mich und mein Selbstbewusstsein wichtig – dadurch habe ich selbst den Mut, mir alles zuzutrauen.

Frauen neigen dazu, selbst Ihre schärfsten Kritiker zu sein …
Das stimmt. Aber irgendwann habe ich angefangen, darauf zu achten, wie ich in Gedanken mit mir rede. Man sagt sich so oft, wie blöd man ist – aber mittlerweile habe ich gelernt, lieb zu mir zu sein. Ich nehme mir auch immer mal wieder Auszeiten.

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Unternehmer sein bedeutet für ihn, immer einen kühlen Kopf zu bewahren und die eigenen Gefühle im Griff zu haben. / Fotos: © Scheer GmbH

Der Vordenker

Er war seiner Zeit immer voraus: Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer war der erste Professor für Wirtschaftsinformatik an die Universität des Saarlandes, einem Fach, das es bis dahin noch nicht gab. Mit 42 Jahren gründete er die IDS Scheer AG und damit das drittgrößte IT-Unternehmen Deutschlands. Wer nun einen betagten Computer-Nerd erwartet, der irrt: Er ist weiterhin in seinen Unternehmen aktiv. Seinen Ausgleich findet der 81-Jährige auf der Bühne, er spielt leidenschaftlich Saxofon und ist selbst bei professionellen Musikern hoch angesehen.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer?

Mit dem Begriff Erfolg kann ich wenig anfangen – eher mit dem Begriff Zufriedenheit als Bestätigung eines erreichten Ziels. Aber Zufriedenheit darf
nicht zu Hochmut führen, die nächste Herausforderung wartet häufig schon hinter der nächsten Ecke.

Wie startet man eine Karriere – und vor allem ein Unternehmen wie Ihres?

Zur Gründung eines neuen Unternehmens braucht man vor allem Ideen, die dem Markt voraus sind, ein gutes Team und Beharrlichkeit.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer?

Ich führe ein ausgeglichenes Leben zwischen Spannung und Entspannung mit einem disziplinierten Zeitmanagement. Ich kann mich gut auf wesentliche

Andere betiteln ihn häufig als „Lonely Wolf“, denn der 81-Jährige liebt das Alleinsein – ist dabei aber nie einsam.

Dinge konzentrieren und weniger wichtige delegieren. Andrew Grove, der ehemalige CEO von Intel, hat den Spruch geprägt:
„Only the paranoid survive“. Dem kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen. Er meint damit, dass ein ausgeprägtes Radar für aufkommende Gefahren fürs Business unerlässlich ist. Es gilt, Bedrohungen frühzeitig zu erahnen und rechtzeitig gegenzusteuern. Dadurch bin ich mit dem Umgang kritischer Situationen gedanklich vertraut und kann dann, wenn eine eintritt, relativ rational reagieren. Als Unternehmer muss man seine Gefühle im Griff haben, sie dürfen den kühlen Kopf bei wichtigen Entscheidungen nicht beeinflussen.

Wie schaffen Sie es, bestätigt von Ihrem bisherigen Erfolg, offen für Neues zu bleiben?

Innovative Ideen und Strategien faszinieren mich. Jede Diskussion über neue, vielleicht auch gewagte Wege bringt mich ein Stück weiter. Ich lese sehr viele aktuelle Sachbücher, auch und gerade von Autoren, die gegen den Zeitgeist anschreiben. Wenn man sich an deren Ansichten reibt, gelangt man zu neuen Erkenntnissen.

In welcher Atmosphäre sind Sie am effektivsten, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer?

Ich werde häufiger als „Lonely Wolf“ bezeichnet, ich bin aber nicht einsam, sondern liebe das Alleinsein. Ich habe mehrere Wohnorte im In- und Ausland. Die habe ich mir so eingerichtet, dass ich nur mit kleinem Gepäck reisen muss und mich sofort wohlfühle. Dort kann ich ungestört lesen, nachdenken, musizieren, joggen, schreiben, konzipieren und Projekte zur Entscheidungsreife bringen.

Wie schaffen Sie es, die Balance zwischen Privatleben und Beruf zu halten?

Ich habe gelesen, dass Sie engen Beziehungen im Prinzip abgeschworen haben und heute Ihren Fokus voll auf die Musik und Ihr Unternehmen legen. Ich denke, es geht immer wieder um „Timing“, so wie ich es in meinem kürzlich erschienenen, gleichnamigen Buch beschrieben habe.

Es gibt Phasen, wo berufliche Herausforderungen wenig Raum für Privates lassen, und andere, in denen Privates im Fokus steht.

Und auch wenn ich mein Privatleben nicht öffentlich ausbreite, ich habe eine Familie, der ich eng verbunden bin, gute Freundinnen und Freunde. Klammernde Beziehungen vermeide ich. Bei der Gestaltung gemeinsamer Zeit geht es aber weniger um die Quantität, also die Stunden und Tage, die man miteinander verbringt, sondern um die Qualität.

Große Glücksgefühle bekommt Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer beim leidenschaftlichen Saxofon spielen auf seinen Konzerten.

Welche Werte haben Sie Ihren drei Kindern mitgegeben – und haben Sie manchmal das Gefühl, Sie hätten früher vielleicht öfter zu Hause sein sollen, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer?

Ich habe meinen Kindern vor allem vorgelebt, Eigenverantwortung zu übernehmen und mit Mut den eigenen Weg zu gehen. Sie haben alle Bildungschancen erhalten und diese erfolgreich genutzt. Sie wissen, dass ich sie unterstütze, und wir vertrauen uns. Und auch wenn ich in der sogenannten
Familienphase beruflich sehr eingespannt war und den Alltag nicht wirklich prägen konnte, sind meine Kinder untereinander sehr loyal und haben selbst Familien gegründet.

Haben Sie auch musikalisch Ziele, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer?

Natürlich möchte ich am Saxofon immer noch ein bisschen besser werden. Ich bin mir aber bewusst, dass das vorrangig harte Arbeit bedeutet. Deshalb nehme ich noch gelegentlich Unterricht. Mein Ehrgeiz wird vor allem durch die sehr talentierten Profi-Musiker, mit denen ich zusammenspiele, gereizt. Nach einem gelungenen Konzertauftritt habe ich Glücksgefühle, die ich nicht missen möchte.

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Bei Instagram wird Louisa Dellert von einer halben Million Followern bei Ihrem Aktivismus begleitet. / Fotos: © Louisa Dellert

Die digitale Schwester

Gut eine halbe Million Menschen folgen Louisa Dellert in den sozialen Netzwerken und haben ihren Weg von der Fitness- zur Nachhaltigkeits-Influencerin und Gründerin begleitet.

 

Was bedeutet Erfolg heute für dich?

Im Hinblick auf meine Arbeit bedeutet Erfolg für mich, viele Menschen zum Nachdenken über gesellschaftsrelevante Themen zu bringen und dabei aufeinander zuzugehen.
Beispiel: Mein Freund und ich waren gestern in Brandenburg unterwegs und haben dort zufällig Menschen getroffen, die sich als sogenannte Querdenker entpuppten. Für mich war es ein Erfolg, dass wir es überhaupt geschafft haben, zwei Stunden mit diesen Menschen zu reden und Positionen auszutauschen. Wir sind uns zwar nicht bei allem einig geworden, aber wir haben miteinander gesprochen. Privat ist es für mich ein Erfolg, dass ich gelernt habe, mir meine Zeit einzuteilen und auch mal Nein zu sagen.

In deinem Leben gab es eine tiefgreifende Veränderung durch eine Herz-OP. Hat sich dadurch deine Definition von Erfolg verändert, Louisa Dellert?

Ja. Vorher wollte ich mein Aussehen und mein Körpergefühl durch Sport und Gewichtsabnahme verbessern. Das war meine Definition von Erfolg. Dazu kamen dann die Zahlen der Likes und Follower auf Instagram.

Wie bist du darauf gekommen, dich dadurch zu definieren?

Mir fehlte das Selbstbewusstsein. Ich fühlte mich zu dick, obwohl ich es gar nicht war. Ich wollte positive Aufmerksamkeit. Eine Freundin machte mich 2013 auf Instagram aufmerksam, zunächst nur als Quelle der Inspiration. Ich habe aber schnell begonnen, auch eigene Inhalte hochzuladen. Als Instagram in den folgenden Jahren immer mehr wuchs, bin ich mitgewachsen. So gesehen war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Anfang 2015 musstest du dann am Herzen operiert werden und dadurch deine sportlichen Ambitionen reduzieren. Was hat sich dadurch verändert, Louisa Dellert?

In ihrem neuen Podcast-Format „Climate Crime” sprechen Marcus und Louisa jede Woche über ein Verbrechen an Mensch, Tier oder Natur. / Foto: © Laura Hoffmann

Sport dient mir nicht mehr der Selbstoptimierung, sondern ich treibe seitdem Sport nur noch, weil es mir Spaß macht und es gesund ist.

Und dadurch haben sich auch die Themen geändert, mit denen du dein Publikum erreichst?

Ja, dadurch und durch einen weiteren Schlüsselmoment, durch den mir klar wurde, was mir eigentlich wichtig ist: Ich war mit meinem damaligen Freund im Urlaub auf Malta. Er versuchte, unter Wasser Fotos von mir zu machen. Aber im Wasser schwamm überall Müll. Zuerst war ich nur sauer, dass mein Foto nix wurde, später fing ich an, mich damit zu beschäftigen:

Wie ist der Müll dahin gekommen? Wer ist dafür verantwortlich? Was machen wir Menschen eigentlich mit unserem Planeten?

So bin ich beim Thema Nachhaltigkeit gelandet. Ich wusste damals nicht, wie groß das Thema ein Jahr später dank Fridays For Future werden würde. Inzwischen bin ich 32 und baue auf dem Balkon mein eigenes Gemüse an, um zusehen, wie Selbstversorgung möglich sein könnte. Und natürlich lasse
ich meine Community an all dem teilhaben. Ich möchte nichts fürs Internet machen, nur damit ich erfolgreich bin. Ich möchte Lou bleiben.

Louisa Dellert passt gerne auf den Garten ihres Vaters auf, um dort dann Gemüse zu pflücken. / Foto: privat

Wie schwer war es, deine Follower bei diesem Prozess mitzunehmen, der da in dir stattfand, Louisa Dellert?

Die meisten sind geblieben! Wir machen ja alle in unserem Leben Entwicklungen durch, reflektieren mehr, setzen uns mit
anderen Themen auseinander. Meine Community wächst seit Jahren mit mir mit. Ich bin wie eine digitale Schwester, mit der
man wachsen kann.

Wie gehst du mit negativem Feedback in den sozialen Medien um?

Von manchen Medien wird man als Influencer oft in negativem Zusammenhang in eine Schublade gesteckt. Dadurch entsteht bei einigen Usern ein falscher Eindruck, der wiederum in Hate Speech mündet. Bei mir kommt jeden Tag irgendwelcher Scheiß an, den ich melde, egal ob zu Klimakrise oder Feminismus. Das ist leider normal geworden.

Ziehst du dich deswegen aus den sozialen Medien etwas zurück, Louisa Dellert?

Ich möchte meine Präsenzen auf den verschiedenen Plattformen nicht aufgeben. Aber ich möchte auch hinter der Kamera kreativ sein. Deswegen haben wir eine Produktionsfirma gegründet, mit der wir die Formate umsetzen, von denen wir glauben, dass sie noch fehlen. So stehen bei uns junge Journalistinnen vor der Kamera und ich entwickle eher die Ideen und gebe Tipps, falls ich gefragt werde. Zusätzlich berate ich Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von deren Nachhaltigkeitsstrategien.

Welche Tipps sind es, die du den Kolleg:innen mitgibst?

2020 erhielt Louisa Dellert den Medienpreis. / Foto: privat

Häufig sage ich, dass man auch als bekanntes Gesicht nicht aufhören darf, eine eigene Meinung zu haben und diese zu vertreten, aus Angst vor einem Shitstorm. Denn der wird immer kommen, egal was du tust.

Was war das Beste, was dir in deiner Karriere bisher passiert ist, Louisa Dellert?

Fehler. Denn aus denen habe ich krass gelernt. Dadurch, dass ich sie gemacht habe und sie nicht wiederhole, fallen mir viele Dinge leichter. Leider ist diese Fehlerkultur in Deutschland noch nicht so stark akzeptiert.

 

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Denise Schindler setzt besonders viel Wert auf den vertrauensvollen Umgang mit ihrem Team. / Foto: © Willy Nother

Never. Stop. Spinning

Das eigene Handicap zur Stärke machen! Keynote-Speakerin und Paracycling-Weltmeisterin Denise Schindler hat bei weltweiten Wettkämpfen bewiesen, dass körperliche Einschränkungen keine Barriere für sportliche Höchstleistungen darstellen müssen, sondern Herausforderungen sind, die gemeistert werden wollen. Ihre Motivation und jahrelangen Erfahrungen teilt sie in ihren Coachings mit allen, die ihre gemütliche Komfortzone endlich verlassen möchten.

 

Seit Ihrem 2. Lebensjahr leben Sie mit einer Beinprothese. Ihr Unfall hat Sie jedoch nie entmutigt, Ihrem Traum als Profiradsportlerin zu folgen. Wie gestalteten sich die Anfänge?

Mit 18 Jahren habe ich den Sport erst richtig für mich entdeckt. Früher war der Schulsport für mich aufgrund meiner Behinderung eher negativ behaftet. Es machte keinen Spaß, stets die Letzte zu sein oder sogar nie in ein Team gewählt zu werden. Als ich zum ersten Mal Spinning ausprobierte, entfachte dieser Funke in mir. Das Gemeinschaftsgefühl, die treibende Musik – es war super! Somit kam ich zum Radfahren. Kurz darauf folgte mein erster Transalp. Es war wichtig, Erfahrungen zu sammeln und meine Grenzen auszuloten. Ein langer Prozess, der belohnt wurde, als mich der Abteilungsleiter des Radsportverbandes in Bayern kontaktierte. Obwohl ich Zweifel an mir hatte, ging ich zum Sichtungslehrgang und überzeugte mit meiner Leistung. Mit neuem Mindset, dass ich diese Chance nutzen kann und eben nicht mehr die Letzte sein muss, habe ich mich über ein Jahr vorbereitet.

Ihre Karriere und Ihre Erfolge fußen auf großem Ehrgeiz und einem starken Team. Wie wichtig ist Ihnen dieser Support, Denise Schindler?

Sie nahm bereits dreimal an den Paralympics teil: Paracycling-Weltmeisterin Denise Schindler. / Foto: privat

Als Individualsportlerin ist es unerlässlich, ein Team an seiner Seite zu wissen, dem du vertraust.

Es braucht Menschen, die ehrlich sind, Kritik üben und an dein Ziel glauben.

Solche Personen stärken das gesamte Projekt! Niemand ist Experte in allen Bereichen. Meine Radsportprothese ist das beste Beispiel. Sie wurde speziell für meinen Körper entwickelt, was eine individuelle Anpassung voraussetzt. Zudem sind neue Impulse die treibende Kraft im täglichen Training, damit das letzte Prozent an Power, Stärke und Motivation einfließt. Unabhängigkeit ist gut, aber mit einem Team erreicht sich vieles leichter.

2012, 2016 und 2021 wurden Sie mit dem Silbernen Lorbeerblatt, die höchste staatliche Anerkennung für Spitzenleistungen im deutschen Sport, ausgezeichnet. Eine Ehrung, die sicherlich zu den wichtigsten Momenten eines Sportlers gehört. Erinnern Sie sich an Ihren größten bisherigen Erfolg?

Auf jeden Fall! Es ist schon eine Leistung, bei drei Paralympics teilnehmen zu dürfen. Für einen Sportler ist es das Größte, an Weltmeisterschaften und Paralympics teilzunehmen und Medaillen zu gewinnen. Dafür bin ich sehr dankbar! Trotz eines schweren Sturzes, den ich kurz vor der Reise nach Tokio 2021 hatte und meine Teilnahme fast verhindert hätte, holte ich am Ende bei der Einerverfolgung die erste Medaille (Bronze) für Deutschland. Hinzu kam, dass ich meinen persönlichen Rekord von unter 4 Minuten fahren wollte. Mit jahrelangem harten Training schaffte ich es, dieses Ziel mit 3:55.120 Minuten zu erreichen.

Würden Sie es als Luxus bezeichnen, Ihren Sportlertraum leben zu dürfen, Denise Schindler?

Absolut! Ich darf machen, was ich am meisten liebe, und sehe es als Glück, einen Beruf zu haben, der mich geistig und körperlich erfüllt.

Gibt es dennoch etwas, was Sie sich oder für den Para-Sport wünschen, Denise Schindler?

Der paralympische Sport benötigt Sendezeit, um ins Bewusstsein der breiten Masse zu gelangen. Wenn ich die Leistungen aller Para-Sportler betrachte, möchte ich, dass sie noch mehr wahrgenommen werden.

 

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Eine besondere Fähigkeit des 57-Jährigen: andere für gemeinsame Ziele begeistern und diese somit auch zu erreichen. / Foto: © Andi Werner

Erfolg ist eine Gemeinschaftsleistung

Der IT-Unternehmer Theodor Niehues liebt es, neue Firmen zu gründen und digitale Geschäftsmodelle aufzubauen. Aber er weiß: Erfolg kommt niemals (von) allein.

In jungen Jahren wollte Theodor Niehues Pilot werden, weil ihn die Kombination aus Freiheit und Geschwindigkeit faszinierte. „Der Gedanke, alleine so
eine Maschine zu steuern, hat mich begeistert“, erinnert sich der heute 57-Jährige. Sein Interesse für Innovationen, IT-Lösungen und betriebswirtschaftliche Fragestellungen in Kombination mit einem Talent für Mathematik und Zahlen brachten den Jungen aus dem Münsterland zwar auf einen anderen beruflichen Kurs, aber im übertragenen Sinne hat sich sein Wunsch erfüllt – wenn auch anders, als er es sich damals hat träumen lassen:

Seit über 20 Jahren steuert der Diplom-Wirtschaftsmathematiker Unternehmen aus den Bereichen Internet, Telekommunikation und Payment als Gründer, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender sicher auch durch turbulente Zeiten. Um bei der Luftfahrt-Analogie zu bleiben: Zum Glück ging es für ihn dabei fast immer nur aufwärts, auch wenn mal Turbulenzen aufkamen. Das Geheimnis seines anhaltenden Erfolgs fasst der Unternehmer so zusammen:

„Ich schaue immer nach vorne, um das Ziel und die Strategie im Auge zu behalten. Wichtig ist auch, beharrlich zu bleiben und nicht aufzugeben.

Man muss immer bereit sein, neue Wege zu denken.“ Diese Eigenschaften, gepaart mit seiner Fähigkeit, andere für gemeinsame Ziele zu begeistern und diese zusammen zu erreichen, verhalfen dem Vater von zwei Kindern zu einem schnellen Aufstieg schon zu Beginn seiner Karriere: Bereits mit 34 Jahren wurde Theodor Niehues zum Bereichsleiter bei der damaligen o.tel.o communication GmbH befördert, die heute zu Vodafone gehört. „Ich hatte in meiner Zeit als Angestellter zwei wichtige Chefs, die mich gefördert haben“, erzählt er rückblickend. Seit damals weiß Niehues,

was gute Führungskräfte auszeichnet: „Verbindlichkeit, Risikobereitschaft sowie die Fähigkeit, Kritik zuzulassen und annehmen zu können.“

Seine Inspiration findet der Gründer auf Reisen und auf dem privaten Landgut seiner Familie in Westfalen. / Foto: privat

Nach diesem Vorbild führt er seither auch seine eigenen Teams: „Ich versuche, stetig positiv zu motivieren und zu unterstützen, gebe viel Freiraum und Selbstverantwortung ins Team, pflege flache Hierarchien in enger Abstimmung mit den Führungsebenen, lasse Fehler zu. Auch durch Trial and Error kann man lernen.“ Erstmals selbst als Unternehmer tätig wurde der Wahl-Düsseldorfer 2001 als Gründer der net mobile AG, einem Anbieter von Payment-Produkten und Contentplattformen für Mobilfunkunternehmen. 2005 brachte Theodor Niehues seine Firma erfolgreich an die Börse, 2009 wurde die gesamte Firma von dem japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo übernommen und anschließend von Niehues eine Zeit lang als Docomo Digital weitergeführt. Seitdem ist seine Begeisterung für Gründung und Aufbau neuer Firmen und Geschäftsmodelle entfacht: Ob Internetdienste, Online-Spiele oder Payment Services:

„Mein Antrieb ist es, jeden Tag zu versuchen, neue Ideen zu generieren und umzusetzen.“

So wurde Theodor Niehues 2014 in den Vorstand der Gamigo AG berufen, einem der führenden Anbieter von Online-Spielen in Europa und Nordamerika. 2017 gründete er die ITX ventures GmbH, die er 2021 – mittlerweile in eine Aktiengesellschaft umgewandelt – als net digital AG erfolgreich an die Börse brachte. Dieser Antrieb spiegelt sich auch in seinen Zukunftsplänen wider: „Auf die aktuellen Krisen reagieren wir, indem wir frühzeitig die richtigen Strategien und Innovationen für die Geschäftsmodelle auf den Weg bringen, die Unternehmen richtig ausrichten und so weiter wachsen. Langfristig wollen wir ein größerer und noch bedeutenderer Anbieter für Payment- und KI-Lösungen werden. Die globalen Möglichkeiten im Business bieten dafür die Chancen, bringen aber auch zusätzliche Komplexität und Dinge, auf die man achten muss.“

Die Betonung des „Wir“ ist dem Unternehmer wichtig: „Erfolg ist eine Gemeinschaftsleistung. Erfolg bedeutet für mich, wenn innovative Ideen im Team umgesetzt werden, zum Wachstum und zur Stabilität des Unternehmens beitragen und dabei nachhaltig Motivation, Zufriedenheit und Freude an der Arbeit steigen.“

Aber was kann man tun, wenn es mal turbulent wird? Auch dafür hat Theodor Niehues ein Rezept:

Theodor Niehues weiß, die Arbeit im Team auf Augenhöhe und mit flachen Hierarchien schafft gemeinsamen Erfolg. / Foto © Andi Werner

„In solchen Fällen muss man sich auf das Wesentliche und die eigenen Stärken fokussieren und gleichzeitig bereit sein, nicht den einfachen Weg zu nehmen, sondern flexibel und offen nach neuen Lösungen zu suchen.“

Er selbst findet Inspiration auf dem Landgut seiner Familie in Westfalen und durch den Kontakt mit anderen Kulturen auf Reisen, die die Familie zusammen unternimmt. Die Kombination aus diesen Momenten und beruflichen Erfolgen ist für ihn die Definition von Glück: „Zeit mit der Familie, Gesundheit und Freude an der Arbeit mit zufriedenen, motivierten Mitarbeiter – was will man mehr?“ Dabei greifen Privatleben und Beruf bei ihm durchaus ineinander:

„Unterstützung im privaten Umfeld ist immer sehr wichtig, um die beruflichen Ziele verfolgen zu können, vor allem Verständnis für die Umstände, die der Job mit sich bringt.“

Diese Erkenntnis gilt übrigens für Wirtschaftslenker genauso wie für Piloten. Heute führt Theodor Niehues als Vorstandsvorsitzender sehr erfolgreich die von ihm gegründete net digital AG, zusammen mit deren fünf Tochterunternehmen. Dank seiner Erfahrung und Leidenschaft für Digitalisierung und Online-Dienste bleibt er optimistisch, trotz der herausfordernden gesamtpolitischen Lage auch künftig Zukunftstrends identifizieren und gezielt umsetzen zu können. CK

Das ganze Interview und viele weitere Erfolgsgeschichten können Sie ebenfalls in der Printausgabe von “Secrets of Success” nachlesen. Ab sofort können Sie dieses im Handel erwerben oder bei uns bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.

Sein größter Erfolg? Nach all den Jahren morgens immer noch gerne zur Arbeit zu fahren und zu lieben, was er tut: Investor Ralf Dümmel. / Foto: © Stefan Groenveld

Ich kann nicht gut verlieren

Er ist der Liebling des TV-Publikums und konnte bei der VOX Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ schon sagenhafte 141 Deals abschließen: Ralf Dümmel ist einer von Deutschlands berühmtesten Investoren, was er anfasst, wird fast immer zum Erfolg. Seine große Karriere startete der erfolgreiche Unternehmer aber ganz unspektakulär als Möbelhaus-Azubi mit Mittlerer Reife.

 

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg ist relativ. Man kann ihn sowohl im Großen als auch im Kleinen haben. Für mich sind es schon Erfolge, wenn ich gesteckte Ziele erreiche oder – noch besser – sie übertreffe. Ich sehe es zudem für mich persönlich als großen Erfolg an, einen Job zu haben, der mir auch nach 34 Jahren noch so viel Spaß bereitet.

Was wollten Sie als Kind werden, Ralf Dümmel?

Als Kind war mein Traumberuf Lkw-Fahrer. An den Raststätten habe ich immer gesehen, dass die Fahrer fernsehen konnten. Da dachte ich mir als kleiner Ralf: „Fernsehen und Lkw fahren – was für ein toller Job.“ Mir war damals nicht klar, dass das ein wirklich harter Job ist. Heute habe ich den allergrößten Respekt vor diesem Beruf.

Was war bisher Ihr wichtigster Karriereschritt?

Mein erster Deal – denn ich wollte unbedingt eine Lehre bei „Möbel Kraft“, dem Arbeitgeber meines Vaters, machen. Die nahmen allerdings keine Hauptschüler. Da sagte ich dem Personalchef, ich mache nur den Realschulabschluss, wenn ich danach eine Ausbildung im Möbelhaus machen darf. Er meinte, so frech sei ihm noch keiner mit gerade einmal 15 Jahren gekommen, und ließ sich darauf ein. Das war mein erster Deal und direkt nach dem Realschulabschluss begann ich eine Lehre als Einzelhandelskaufmann und wurde Küchenverkäufer.

Gab es einen Wunsch, den Sie sich mit dem ersten eigenen „großen“ Geld erfüllt haben, Ralf Dümmel?

Stolze 3.000 D-Mark habe ich nach meiner Ausbildung verdient. Davon habe ich mir einen weißen Fiat Uno mit 45 PS gekauft. Insgesamt hat das Auto 11.500 D-Mark gekostet. Geld, das ich nicht einfach auf dem Konto hatte, und so habe ich einen Kredit aufgenommen mit 1,9 Prozent effektivem Jahreszins. Ich war so stolz darauf und bin es immer noch. (lacht)

Was ist für Sie heute Luxus?

Wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Wenn ich mit meinen Söhnen, meiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn gemeinsam in den Urlaub fahre, dann ist das einfach purer Luxus.

Was raten Sie Menschen, die Erfolg haben möchten?

Sein ganzer Stolz: Dümmel mit der ersten teuren Investition nach seiner Ausbildung – einem Fiat Uno 45 PS. / Foto: privat

Mein Leitsatz ist: Können kommt von Wollen.  Man sollte für die eigene Idee brennen und dafür kämpfen – das ist die Grundvoraussetzung.

Die größte Herausforderung dabei ist, nicht die Kosten aus den Augen zu verlieren. Bevor kein Geld verdient wird, muss man das Geld zusammenhalten: Geld haben kommt nicht von Geld ausgeben. Besonders bei innovativen Geschäftsmodellen, die viel Entwicklungszeit kosten, ist das nicht einfach.

Glauben Sie, Erfolg zu haben, ist heute einfacher, Ralf Dümmel?

Durch die Digitalisierung und die Schnelligkeit der Welt ändern sich stündlich irgendwelche Sachen. Die Start-ups müssen breiter und digitaler aufgebaut sein – und müssen sich sehr schnell anpassen können.

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Eigenschaft die erfolgreiche Menschen brauchen?

Man darf keine Angst davor haben, auch mal einen Fehler zu machen.

Wer viel arbeitet, macht eben Fehler und niemand ist fehlerfrei. Wichtig ist ja, was man aus ihnen lernt und wie man sie künftig vermeidet.
Was ist Ihre persönliche größte Stärke?

Das müssten andere beurteilen. Man sagt mir aber wohl nach, dass ich meine Leidenschaft für Produkte ganz gut in Vertriebsgesprächen zeigen kann.

Wie vereinbaren Sie Ihren Beruf mit dem Privatleben?

Tatsächlich habe ich gerade ein neues Hobby für mich entdeckt – Spazierengehen. Früher habe ich Menschen immer schief angeschaut, die mir erzählt haben, dass sie stundenlang durch die Gegend laufen, heute finde ich das selbst richtig entspannend und kann dabei gut abschalten. So lade ich nach Feierabend oder auch am Wochenende meine Akkus auf, und in Hamburg, einer so schönen Stadt, gibt es viele tolle Ecken, die jeder öfter besuchen sollte.

Was bedeutet für Sie Unglück, Ralf Dümmel?

Wenn ich einen Deal bei „Die Höhle der Löwen“ verliere, dann bedeutet das ganz großes Pech für mich. Ich kann einfach nicht gut verlieren … Das mussten auch meine Kinder schon früh beim „Mensch ärgere Dich nicht“-Spielen mit mir lernen. Irgendwann sind meine Söhne allerdings älter geworden und dann war das Gewinnen nicht mehr ganz so einfach. (lacht)

Der sympathische Investor kann zwar nicht gut verlieren, weiß aber, dass Fehler im Job viel Erfahrungen bringen und wichtig sind. / Foto: © Stefan Groenveld

Welche Sehnsüchte haben Sie?

Ich bin zurzeit auf Diät und versuche weniger Süßigkeiten zu essen, deshalb sind Chips, Salmi-Lollis, Schokolade, Popcorn und noch viele weitere Sachen aktuell meine Sehnsüchte.

Was ist heute Ihr Antrieb, jeden Tag weiterzumachen, obwohl Sie doch längst Erfolg haben?

Ich liebe meinen Job einfach und kann mir nicht vorstellen, dass ich morgens nicht mehr zur Arbeit fahre. Für mich ist Arbeit kein Stress, auch wenn der ein oder andere denkt, dass ich das nur sage, weil es sich total gut anhört. Selbst meine Lebensgefährtin sagt manchmal: „Hast Du wirklich Lust, du hast doch nur vier, fünf Stunden geschlafen?“ Ja, ich habe Lust, denn ich liebe und lebe meinen Job.

 

Was war für Sie überhaupt ausschlaggebend bei Ihrer Berufswahl, Ralf Dümmel?

Ich bin mehr oder weniger in die Selbstständigkeit so reingerutscht (lacht).

Ich habe gar nicht geplant Geschäftsführer einer Firma zu werden.

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Von seinen Einnahmen als TikToker kann er mittlerweile leben: Social-Media-Star Jonathan Schöck. / Foto: privat

Vom Kassierer zum Influencer

Wie Jonathan Schöck es geschafft hat, innerhalb von fünf Jahren zum Social-Media-Star zu werden.

Allein auf TikTok folgen ihm über 1,5 Millionen Menschen, seine Videos dort werden hunderttausendfach angesehen; besonders gut laufen die, in denen er mit seiner Meinung auch mal aneckt. Ebenso stetig wächst seine Fangemeinde auf Youtube und Instagram. Kein Zweifel, Jonathan Schöck ist ein Social-Media-Star.

Bis zu zehn Videos lädt er täglich auf den drei Plattformen hoch. Von den Einnahmen, die er damit erzielt, kann der 25-Jährige inzwischen gut leben. Aber obwohl seine Videos gute Laune vermitteln und Leichtigkeit ausstrahlen, war der Weg zu diesem Erfolg nicht leicht: „Vor allem anfangs, so 2017, gab es viele Leute, die meine Arbeit belächelten und hinter meinem Rücken lästerten“, erzählt der Content Creator. „Auch von meiner Familie hätte ich mir etwas mehr Vertrauen gewünscht. Das war zu Beginn noch nicht da, denn meine Tätigkeit war komplett neu für sie.“

Trotzdem verlor Jonathan Schöck nicht den Mut, etwas zu erschaffen, wovon die anderen nicht überzeugt waren.

„Kontinuität, Glaube an mich selbst und Kreativität haben mir geholfen, diese Zeit zu überstehen“, sagt er. „Und natürlich meine Freundin!

Sie hat immer an mich geglaubt und mich in allen Bereichen unterstützt.“ Außer ihr existiert noch eine weitere Person, die früh vom künftigen Erfolg des damaligen Kassierers überzeugt war: „Bei Rewe gab es einen etwas älteren Mitarbeiter. Er hat – warum auch immer – hundertprozentig an meinen langfristigen Erfolg geglaubt und daran, dass aus mir etwas wird. Lustigerweise hat er das beim Kassieren auch wahllos den Kunden erzählt. Er meinte: ,Schauen Sie sich diesen jungen Mann an, aus dem wird mal was!‘ Das war toll.“

Seine Freundin hat immer an ihn geglaubt und ihn unterstützt. / Foto: privat

Obwohl Jonathan Schöck schon 2021 den ursprünglichen Plan, mit seinen Social-Media-Aktivitäten Geld zu verdienen, verwirklichen konnte, hat er noch weitere Ziele: „Ich will einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und etwas in ihr bewegen, eine noch engere Community schaffen und die Welt bereisen, ohne auf Geld, Zeit oder Ähnliches achten zu müssen.“ Dabei hilft ihm „die tägliche eigene Reflektion, auch von meinem Content. Nur so kann man sich weiterentwickeln und wachsen.“ Auch die Reaktionen seiner Fans treiben ihn an:

„Für mich ist es jedes Mal ein Highlight, wenn mich Menschen persönlich auf der Straße ansprechen, mit mir Bilder haben möchten und ihre Dankbarkeit für meine Arbeit ausdrücken.“

Als Vorbild dient ihm Cristiano Ronaldo: „Ich bewundere seine Einstellung zum Leben, seine Leichtigkeit und seine Arbeitsmoral.“ Genau wie der Fußball-Star ist auch der TikTok-Star bereit, sich rund um die Uhr mit seinem Traumjob zu beschäftigen und Beruf und Privatleben miteinander verschmelzen zu lassen. CK

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Dirk Graszt ist Logistik- und Nutzfahrzeugspezialist. Er verhilft Bussen und 40-Tonnern zu einem zweiten emissionsfreien Leben, indem er sie mit einem sauberen Wasserstoffantrieb ausstattet. In der börsennotierten Clean Logistics SE ist er geschäftsführender Direktor und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. / Foto: © Lars Franzer

Ich bin ein Überzeugungstäter

Lkw so auszurüsten, dass sie dank Wasserstoff-Antrieb Güter emissionsfrei transportieren – das ist die Passion von Dirk Graszt. Eigentlich hatte der erfolgreiche Unternehmer mit Mitte 50 vor, etwas kürzer zu treten, doch dann entstand die Idee zu Clean Logistics SE. Jetzt will er die Welt frei von Emissionen gestalten – oder zumindest dabei helfen …

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Ich bin seit über 35 Jahren im Geschäft. Letztlich zeichnet wirklichen Erfolg aus, dass man Dinge aus voller Überzeugung tut und das Gefühl hat, seiner Umwelt durch den persönlichen Erfolg Gutes zu tun.

Wie wichtig ist Leidenschaft, Dirk Graszt?

Ich bin ein absoluter Überzeugungstäter. Vor fünf Jahren habe ich darüber nachgedacht, langsamer zu machen, ich wollte raus aus dem Tagesgeschäft und mir auch mal Zeit für mich nehmen. Doch dann lief mir mein neues Herzensprojekt über den Weg – damit hatte sich das dann erst mal erledigt.

Was hat Ihre Frau gesagt, als der Plan, weniger zu arbeiten, ad acta gelegt wurde?

Nachdem sie gehört hatte, worum es bei dem Projekt geht, hat sie mich ermutigt und hat mich stets in allen Entscheidungen und bei allen Entwicklungsschritten der jungen Unternehmung unterstützt.

Wie kamen Sie als Logistik-Experte überhaupt auf die Idee, selbst Lkws auf Wasserstoff-Antrieb umzurüsten?

Die Clean Logistics-Gründer Dirk Graszt und Dirk Lehmann erzählen Kai Ebel von ihren weiteren Schritten, den Truck am Markt zu etablieren. / Foto: © Clean Logistics SE

Ich bin Ende 2017 im Rahmen meiner Tätigkeit als Logistiker in Jahresgespräche mit potenziellen Lieferanten gegangen und wollte in diesem Zusammenhang für meine Speditionsgruppe neue, emissionsfreie oder zumindest emissionsarme Fahrzeuge kaufen. Mir wurde in den Gesprächen komplettes Unverständnis entgegengebracht, was mich zu dem Punkt gebracht hat, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Der Grundstein war zunächst eine eher hemdsärmelige unternehmerische Idee, die mittlerweile zu einem veritablen Geschäftsmodell gewachsen ist. Welche Widerstände gab es?

Als wir Ende 2017 begonnen haben, war intensiver Klimaschutz noch kein großes gesellschaftspolitisches Thema. Wir haben deutlich gespürt, dass die Marktteilnehmer, insbesondere die großen Hersteller, überhaupt kein Interesse daran hatten, emissionsfreie Antriebe in den Markt zu bringen. Selbst 2019 wurde unsere Idee noch als abstrus abgetan, heute sind wir jedoch deutlich weiter als etablierte Mitbewerber.

Sie sind sehr bald an die Börse gegangen und setzen auf zügiges Wachstum. Gibt es auch ein zu schnell, Dirk Graszt?

Die Clean Logistics SE beschäftigt derzeit 180 Mitarbeiter und es werden wöchentlich mehr – beim Klimaschutz kann es kein zu schnell geben. Wir als Gesellschaft haben für 2030 Klimaschutzziele definiert, die es zu erreichen gilt. Dafür müssen wir bis dahin 48 Prozent CO2 in er Mobilität einsparen. Das kann uns nur gelingen, wenn wir mit ordentlich Pace unterwegs sind, ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren.

Warum ist ein wasserstoff-elektrischer Antrieb aus Ihrer Sicht besser als ein batterieelektrischer Antrieb bei Lkws?

Weltpremiere: Clean Logistics SE enthüllte den ersten Wasserstoff-Zero-Emission-Truck. Die Tanks im Prototyp fassen 43 Kilogramm. Die Betankung ist in weniger als 15 Minuten erledigt. / Foto: © Clean Logistics SE

Es gibt kein besser oder schlechter, es geht rein um die Anforderungen, die der jeweilige Flottenbetreiber hat. Im Nah- und Stadtverkehr brauche ich keinen Wasserstoff, das Fahrzeug fährt am Tag vielleicht 250 Kilometer und kommt wunderbar damit aus, über Nacht geladen zu werden. Im Fernverkehr sieht es aber anders aus, hier können batterieelektrische Fahrzeuge nicht überzeugen. Ein Lkw würde durch das Gewicht der benötigten Batterien deutlich an Nutzlast verlieren und das bedeutet für den Spediteur, dass er bares Geld verliert. Zudem sind die eher langen Ladezeiten im Vergleich zur Wasserstoffaufnahme an Tankstellen indiskutabel. Wenn ich mit meinem 40-Tonnen-Lkw an eine Fast-Charger-Ladesäule fahre, brauche ich mindestens
eine Stunde zum Aufladen, wenn denn überhaupt eine Säule auf den überfüllten Rastplätzen frei sein sollte. Der damit verbundene Energiebedarf ist derart hoch, dass die Leitungsnetze schnell überlastet wären und benötigte Energie an anderen Stellen nicht mehr geliefert werden könnte. Bei Lkws mit Brennstoffzellen-Antrieb fahre ich an die Tankstelle und benötige zum Befüllen nicht länger, als würde ich fossilen Dieselkraftstoff tanken müssen.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis, Dirk Graszt?

Wenn du etwas willst, musst du zu hundert Prozent von dem, was du tust, überzeugt sein. Ich will nicht sagen, gegen jeden Widerstand, aber gegen viele Widerstände. Ich bin seit dreieinhalb Jahren mehr oder weniger überzeugend missionarisch unterwegs. Herzblut, Überzeugung und Begeisterung sind für mich wesentliche Erfolgsfaktoren.

Wie schützen Sie privat die Umwelt?

Mobilität ist für mich auch privat ein Kernthema. Ich vermeide Flugreisen. Und ich hoffe, dass ich bald eines der ersten in Deutschland produzierten Wasserstoff-Pkws steuern darf. Zumindest habe ich schon die Zusage. Mülltrennung ist ein anderer wichtiger Punkt – und wir sind gerade dabei, unser Haus umzubauen, um nachhaltig energie-autark zu werden und unseren Bedarf deutlich zu senken. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass man zukünftig auch Entbehrungen in Kauf nehmen muss, wenn man wirklich etwas verändern will.

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