Sie gehört laut Wirtschaftsmagazin „Capital“ zu den „Top 40 unter 40“ und leitet mit 33 Jahren das 1959 gegründete Traditionsunternehmen Börlind GmbH: Geschäftsführerin Alicia Lindner zählt zur jungen Elite Deutschlands, die mit starkem Fokus und neuen Visionen den erfolgreichen Generationswechsel auf Manager-Ebene markieren.
Seit 2020 leiten Sie zusammen mit Ihrem Bruder Nicolas die Börlind GmbH. Der Wechsel an der Führungsspitze erfolgte zu einer Zeit, die sicherlich zusätzliche Stärke von Ihnen verlangte.
So kann man es sagen! Die Übernahme der Geschäftsleitung mit meinem Bruder war mit Sicherheit der herausforderndste Schritt. Unsere Mitarbeiter und das gesamte Familienunternehmen kurz nach dem Generationswechsel durch Corona zu führen, verlangte extrem viel Stärke. Gleichzeitig war ich mit dem dritten Kind schwanger, was doppelte Kraft erforderte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es mag furchtbar technisch klingen, aber strenge Routinen zu Arbeitszeiten und Erwartungsklärung helfen, beide Bereiche zu organisieren. Dadurch entsteht viel Leichtigkeit auf allen Seiten.
Freude und Liebe für die Aufgabe wirken Wunder!
Haben Sie das Gefühl, dass Sie durch die große Verantwortung, die Sie im jungen Alter tragen, etwas im Leben zu verpassen?
Keineswegs! Ich liebe es zu reisen. Mein größter Wunsch war es immer, die Welt zu sehen und viele Kontinente kennenzulernen. Frei und unabhängig sein! Diesen Traum habe ich mir erfüllt. Deshalb kann ich mein Zuhause und meine Arbeit sehr wertschätzen.
Verlief Ihr Karriereweg stets sorgenfrei oder gab es auch Rückschläge zu überwinden?
Oh ja, einige! Überwunden habe ich diese Momente mit einer Weißweinschorle und Gesprächen mit meinem Mann. Danach habe ich es noch einmal versucht. Oftmals mit mehr Erfolg als beim ersten Versuch.
Ist Ihr Mann Ihr größter Support und Rückhalt?
Er unterstützt mich jeden Tag. Aber auch mein Vater stand immer hinter mir und half, ein sehr großes Selbstvertrauen aufzubauen. Er und meine Großmutter Annemarie, die unser Familienunternehmen gründete, sagten regelmäßig: „Du kannst es schaffen!“
Was braucht es Ihrer Meinung nach, um im Beruf voranzukommen?
Erfolg setzt Leidenschaft und Optimismus voraus. Ohne diesen Antrieb bleiben Ziele unerreichbar.
Zudem hilft es, wenn es einem leicht fällt, mit Menschen zu kommunizieren.
Allerdings ist Erfolg für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium. Ich möchte ein gesundes Unternehmen an die nächste Generation weitergeben, sofern sie das auch möchte.