Wenn Leidenschaft, Technologie und Umweltbewusstsein zusammenkommen, dann kann sehr Gutes entstehen. So wie die urwahn engineering GmbH – einem Start-up, dass 2017 von Sebastian Meinecke und Ramon Thomas gegründet wurde. Doch was genau versteckt sich hinter Urwahn? Ganz einfach und doch so ausgeklügelt. Bikes mit Stahlrahmen, die durch 3-D-Druck zu einem Hightech-Produkt werden. Wir sprachen mit dem Gründer und Ingenieur Sebastian Meinecke über die Idee, den Fortschritt und die Wirkung eines Bikes, das die Mobilität verändern und neue Maßstäbe in der Zweiradbranche setzen möchte.
Wie ist die Idee zu Urwahn Bikes entstanden?
Schon 2011 fertigte ich unter dem Namen „Sme Bicycles“ unzählige, höchst individuelle Auftragsfahrräder an. Ich wollte ein neuartiges Bike für den Einsatz im urbanen Bereich entwickeln, das Form, Funktion, Komfort und Nachhaltigkeit ganzheitlich darstellt. Doch ich stieß mit dieser Vision schnell an die Grenzen des Machbaren. Allerdings beschäftigte ich mich damals schon mit der Frage, welche Freiheiten und Innovationspotentiale ein ganzheitlich oder teilweise im 3-D-Druck gefertigter Rahmen mit sich bringen würde. Und so brachte ich dann 2013 das Urwahn Bike ins Rollen, das im Rahmen meiner Masterarbeit an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg auch in die Entwicklung ging.
Wie haben sich die ersten Jahre gestaltet?
Jeder Entwicklungsschritt brachte auch Schwierigkeiten mit sich. Der Rahmen musste erst durch viele Prototypentests und Optimierungsschleifen gehen. Auch war es schwierig, ein geeignetes Produktionsverfahren zu finden. Hinzu kam, dass das 3-D-Druckverfahren zur damaligen Zeit in der Fahrradbranche noch nicht genutzt wurde. Eine Herausforderung war auch die finanzielle Absicherung, bei der wir aber von der hervorragenden Förderlandschaft von Sachsen-Anhalt profitierten und natürlich auch durch unsere Investoren unterstützt wurden.
Welches Ziel verfolgt ihr?
Wir verstehen uns als Technologiepioniere, die mit neuartigen Ansätzen Menschen im urbanen Raum mit smarten, fairen und maßgeschneiderten Lösungen mobilisieren und durch eine regionale Verankerung von ressourcenschonenden Produktionsprozessen zum Umdenken anregen wollen.
Wir arbeiten bereits aktiv an weiteren Modellvarianten und Innovationen, die das Pendeln mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln attraktiver machen sollen, um gerade im urbanen Raum aktiv umzusteigen. Dieses Jahr – so viel kann ich schon verraten – werden wir uns dem Road-Bereich widmen und für noch mehr Tempo im Sattel sorgen.
Beschreibt einmal euren grünen Lifestyle …
Von Anfang an war es uns wichtig, nachhaltige und funktionale Materialien in der Produktion zu verwenden. Es war klar, dass wir in Deutschland im 3-D-Druck produzieren wollten und dies in Kombination mit dem Rohstoff Stahl die beste und nachhaltigste Lösung darstellen würde. Sowohl mit Blick auf unsere Umwelt, aber auch auf die Flexibilität und Elastizität unseres Rahmens. Die Rahmen aller unserer Bikes bestehen zu hundert Prozent aus Stahl und werden durch das 3-D-Druck Verfahren hergestellt. Dabei wird spezielles Metallpulver verwendet, dass für ein langlebiges Produkt sorgt. Zudem sorgt 3-D-Druck dafür, dass keine Ausschuss-Materialien entstehen.
Wie schwierig ist es, die richtigen Investoren zu finden?
Es gilt, die richtige Strategie zu entwickeln, um den richtigen Investor zu finden. Sie sollten vor allem zum Geschäftsmodell passen, die Unternehmenswerte schätzen und verstehen sowie deinem Business einen entsprechenden Mehrwert bieten. Eine offene Kommunikation ist bei der Suche nach einem Investor sehr hilfreich.