Mit der Definition von Erfolg ist das so eine Sache. Viele definieren ihn mit privatem Glück, Gesundheit, einige mit materiellen Dingen. Axel Gränitz mit Zeit. Zeit, die er sich nehmen kann, um mit seiner Familie zusammen zu sein oder um einfach auch nur die Ruhe haben zu können, die ihm erlaubt, zu entspannen und damit auch ohne Druck oder Angst an das Morgen zu denken.
Um an diesen erfolgreichen Punkt zu kommen, hat der Münchner im Laufe der Jahre die verschiedensten Branchen durchlaufen, die ihm allerdings alle eins gezeigt haben. „Es ist enorm wichtig, dass man eine gewisse Empathie besitzt. Das ist für mich übrigens ein Gen, so etwas kann man nicht lernen. Ich arbeite in einem Bereich mit einem starken Human Factor.
Da braucht man keinen abgehobenen Manager. Sonst ist das gleich zum Scheitern verurteilt“, so der 53-Jährige.
Axel Gränitz ist Präsident und CEO der Polygon Group. Wie er selbst sagt, kommt er noch aus einer Generation, in der man durch Leistung und unabhängig vom sozialen Status Erfolg haben konnte. „Früher konnte man sich noch über sich selbst definieren und identifizieren. Heute wird das fast alles von außen gemacht. Dadurch haben viele eine ganz andere Vorstellung von Erfolg. Sie jagen oft einem Bild hinterher, das nicht der Realität entspricht. Wenn etwas dann nicht so funktioniert, wie sie es sich vorstellen, sind sie frustriert und geben zu schnell auf. Das ist sehr schade, denn eins hat sich über die Jahre gar nicht geändert, und das ist für mich entscheidend, um erfolgreich zu sein:
Wenn du dir selbst und deinen Werten treu bleibst und ein Ziel hast, das du nicht aus den Augen verlierst, dann wirst du es auch erreichen.“
Axel Gränitz hat viel erreicht. Auch weil er seine Stärken kennt. Dazu gehört, aus seinen Rückschlägen zu lernen und sich nicht zu lange damit aufzuhalten. „Ich versuche, meine Zeit nicht damit zu verschwenden, zu lange die Wunden zu lecken. Für mich haben Rückschläge oft auch etwas Positives. Sie haben mich jedes Mal aus meiner Komfortzone herausgeholt und mich handeln lassen. Ich habe dadurch Energie gespürt, die ich sonst vielleicht gar nicht bemerkt hätte“ Diese „Das Glas ist halb voll“-Einstellung ist nicht immer leicht. Man muss sich fokussieren können, damit das Glas auch nicht halb leer wird. Vor allem aber muss man an sich selbst glauben. Mir hat mal jemand gesagt:
‚Versuche nie, in dem gut zu sein, in dem du schlecht bist. Damit verschwendest du nur Energie.
Konzentriere dich auf das, was du kannst. Dann wirst du besser darin und kannst Erfolg haben.‘ Genau das mache ich. Und dabei achte ich auch darauf, starke Leute um mich zu haben. Es ist wichtig, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die in ihrem Bereich sehr gut und stark sind. Sie helfen einem dabei, sich auf das zu konzentrieren, was man kann. Und ich weiß, dass ich nur gemeinsam mit ihnen zum Erfolg komme.
Entscheidend dabei ist allerdings Loyalität. Das ist mir überaus wichtig.“
Zweimal im Jahr gönnt sich Axel Gränitz eine Art Auszeit. Als Ausgleich zum Beruf steht bei ihm zum einen eine Alpenüberquerung und dazu noch eine Segeltour an. „Das sind Maßnahmen, die mir helfen, runterzukommen und neue Kraft zu schöpfen. Egal ob es die Berge sind oder das Meer. Es ist die Natur, mit der ich dann im Einklang bin. Die mich aber auch an meine Grenzen bringt. Und diese Momente geben mir dann auch die Zeit, mich selbst zu finden.“ Da sind wir wieder bei seiner Definition von Erfolg. Zeit, die es Axel Gränitz erlaubt, zur Ruhe zu kommen und ohne Druck oder Angst an das Morgen zu denken.