MARTIN HAWEL


Fahren für soziale Gerechtigkeit

Schneller, besser, gerechter: In einer Zeit, in der das Geschäft mit den Liefer- und Kurierdiensten boomt und der Konkurrenzkampf steigt, setzt  Radkurier24-Gründer Martin Hawel auf faire Bezahlung und ein umweltfreundliches Leistungsangebot. Soziale Aspekte für Kuriere und Kunden stehen neben pünktlichen Lieferungen im Vordergrund.

Wie entstand die Idee, dass Sie in den umkämpften Markt der Lieferdienste einsteigen?

Ich habe lange in München – auch als Stauhauptstadt der Republik bekannt – gelebt. Die Initialzündung zu Radkurier24 entstand jedoch, als ich in einem Stadtstau in Zürich stand und ein paar Radfahrer sich durch den Verkehr schlängelten. Meine Idee reifte, ein Portal anzubieten, welches eine schnelle und emissionsfreie innerstädtische Auslieferung ermöglicht. Zudem war es mir wichtig, dass jeder zuverlässige Interessent mit einem Nebenjob als Kurier etwas hinzuverdienen kann. Radkurier24 ist ein Online-Kurierservice, der sich auf die Zustellung von Paketen und anderen Gütern per Fahrrädern und Lastenrädern spezialisiert. Wir bieten einen 24-Stunden-Service, um sicherzustellen, dass die Sendungen pünktlich und zuverlässig innerstädtisch ankommen.

Ist Ihr Plan wunschgemäß aufgegangen?

Die wirtschaftliche Prognose steht absolut auf Wachstum. Immer mehr Menschen kaufen online, und taggleiche Lieferungen sind bei Kunden angesagt. Wir möchten gute Lieferbedingungen bieten und dazu ist es wichtig, das Team möglichst übersichtlich zu halten.

Mehr Mitarbeiter, mehr Kosten. Könnte das berufliche Risiko durch einen Investor aufgefangen werden?

Aktiv habe ich bisher nach keinem Geldgeber gesucht. Es gab eine Anfrage, die allerdings über das Stadium der Verhandlungen nicht hinausging. Meine ursprüngliche Vision sollte bestehen bleiben, denn ich habe Radkurier24 von Beginn an so aufgestellt, dass wir unabhängig und frei entscheiden können und somit einzigartige Bedingungen für die Kuriere als auch Kunden bieten. Da ich bei Gründung des Start-ups bereits selbstständig war, hielt sich das berufliche Risiko im Rahmen. Vielmehr sind und waren die eigene Arbeitszeit und die vielen Nächte ein großer Einsatz.

Sind die grünen Aspekte von Radkurier24 auch Teil Ihres Privatlebens?

Ja, denn es ist mehr als nur ein Geschäftsmodell. Ich bin sehr naturverbunden, da ich im Allgäu aufgewachsen bin.

Mein Motto ist, dass es nicht immer darum geht, Neues zu entdecken, sondern die Dinge, die bereits vorhanden sind, neu zu entdecken.

Innerstädtisch fahre ich am liebsten mit meinem Klapprad und auf Langstrecke hat sich der ICE bewährt. Auch beim Einkaufen achte ich auf regionale Lebensmittel direkt vom Erzeuger.

Was ist aus Ihrer Sicht besonders wichtig, um die Umwelt zu retten?

Wir sollten die Umwelt als Freund sehen, der uns stärkt und uns ein gesundes Leben ermöglicht. Es ist ein globales Problem und wir sollten als Gemeinschaft Einsatz zeigen. Leider gibt es zu viele Menschen, die sich diesem Ansatz verwehren. Ein Blick in die skandinavischen Länder zeigt, dass es eine gute Idee sein kann, junge Leute zu befragen und auch deutlich mehr in politische Entscheidungen einzubinden.

Was wünschen Sie sich von den Menschen für die Zukunft?

Interessiert zu sein, was für unseren schönen Heimatplaneten wichtig ist, und einen positiven Beitrag zu leisten, um unseren blauen Planeten für weitere Generationen zu retten. Jeder kann als Vorbild agieren und ich bin überzeugt, dass es sich gut anfühlt, sagen zu können:

„Ich habe alle Möglichkeiten umgesetzt, um unserem Planeten zu helfen.“