"ICH KANN NICHT GUT VERLIEREN"
Er ist der Liebling des TV-Publikums und konnte bei der VOX Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ schon sagenhafte 141 Deals abschließen: Ralf Dümmel ist einer von Deutschlands berühmtesten Investoren, was er anfasst, wird fast immer zum Erfolg. Seine große Karriere startete der erfolgreiche Unternehmer aber ganz unspektakulär als Möbelhaus-Azubi mit Mittlerer Reife.
Was bedeutet für Sie Erfolg?
Erfolg ist relativ. Man kann ihn sowohl im Großen als auch im Kleinen haben. Für mich sind es schon Erfolge, wenn ich gesteckte Ziele erreiche oder – noch besser – sie übertreffe. Ich sehe es zudem für mich persönlich als großen Erfolg an, einen Job zu haben, der mir auch nach 34 Jahren noch so viel Spaß bereitet.
Was wollten Sie als Kind werden?
Als Kind war mein Traumberuf Lkw-Fahrer. An den Raststätten habe ich immer gesehen, dass die Fahrer fernsehen konnten. Da dachte ich mir als kleiner Ralf: „Fernsehen und Lkw fahren – was für ein toller Job.“ Mir war damals nicht klar, dass das ein
wirklich harter Job ist. Heute habe ich den allergrößten Respekt vor diesem Beruf.
Was war bisher Ihr wichtigster Karriereschritt?
Mein erster Deal – denn ich wollte unbedingt eine Lehre bei „Möbel Kraft“, dem Arbeitgeber meines Vaters, machen. Die
nahmen allerdings keine Hauptschüler. Da sagte ich dem Personalchef, ich mache nur den Realschulabschluss, wenn ich
danach eine Ausbildung im Möbelhaus machen darf. Er meinte, so frech sei ihm noch keiner mit gerade einmal 15 Jahren gekommen, und ließ sich darauf ein. Das war mein erster Deal und direkt nach dem Realschulabschluss begann ich eine Lehre als Einzelhandelskaufmann und wurde Küchenverkäufer.
Gab es einen Wunsch, den Sie sich mit dem ersten eigenen „großen“ Geld erfüllt haben?
Stolze 3.000 D-Mark habe ich nach meiner Ausbildung verdient. Davon habe ich mir einen weißen Fiat Uno mit 45 PS gekauft. Insgesamt hat das Auto 11.500 D-Mark gekostet. Geld, das ich nicht einfach auf dem Konto hatte, und so habe ich einen Kredit aufgenommen mit 1,9 Prozent effektivem Jahreszins. Ich war so stolz darauf und bin es immer noch. (lacht)
Was ist für Sie heute Luxus?
Wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Wenn ich mit meinen Söhnen, meiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn gemeinsam in den Urlaub fahre, dann ist das einfach purer Luxus.
©Bilder: Stefan Groenveld